Die dunklen Facetten des VdB

  • Aber zurück zum VdB. Einer meiner Hauptkritikpunkte ist natürlich diese ominöse Geschichte mit der Eisernen Maske. Und da frag ich mich an allererster Stelle: Warum, zum Teufel, hat keiner außer Aramis die frappante Ähnlichkeit Philippes mit dem König bemerkt?? In der Bastille trug der junge Mann noch keine Maske, die bekam er erst nach dem misslungenen Königstausch verpasst. Sind Baisemeaux und seine Untergebenen allesamt blind? Oder haben die etwa noch nie ihren König gesehen? Der Gouverneur ist doch sonst so ein Pedant, da müsste ihm das doch sofort auffallen! Immerhin sind die beiden nicht bloß Brüder, sondern Zwillinge! Baisemeaux` Ignoranz ist schlicht unerklärlich.

  • Ich müsste das jetzt nachlesen, aber durften nicht nur ausgesuchte Besucher bzw. Wärter zu dem Gefangenen? Und musste er sich nicht umdrehen? WIe gesagt, ich müsste nachlesen, da bin ich mir nicht mehr sicher ... :whistling: Doch der Plan an sich, die Könige einfach auszutauschen, ist eh zum Scheitern verurteilt. Irgendwie muss Philippe sich doch verraten, und wenn es eine Kleinigkeit ist. Alles kann Aramis ihm nicht beibringen. Das muss offiziell passieren ...

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Und musste er sich nicht umdrehen?


    :D Haha, diese Forderung wäre so wirksam wie Hades`Befehl, Orpheus dürfe sich nicht nach Eurydike umdrehen, während er sie aus der Unterwelt rausführt. Und seltsam, dass Aramis überhaupt zu dem Gefangenen reindarf. Das hat doch Baisemeaux ihm eigenmächtig erlaubt , oder irre ich mich da?

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

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  • Aber zurück zum VdB. Einer meiner Hauptkritikpunkte ist natürlich diese ominöse Geschichte mit der Eisernen Maske. Und da frag ich mich an allererster Stelle: Warum, zum Teufel, hat keiner außer Aramis die frappante Ähnlichkeit Philippes mit dem König bemerkt?? In der Bastille trug der junge Mann noch keine Maske, die bekam er erst nach dem misslungenen Königstausch verpasst. Sind Baisemeaux und seine Untergebenen allesamt blind? Oder haben die etwa noch nie ihren König gesehen? Der Gouverneur ist doch sonst so ein Pedant, da müsste ihm das doch sofort auffallen! Immerhin sind die beiden nicht bloß Brüder, sondern Zwillinge! Baisemeaux` Ignoranz ist schlicht unerklärlich.


    Ja, das war mir auch aufgefallen, eigentlich hätten die ja stutzig sein müssen, wenn da ein Gefangener kam, der genauso aussah wie der König.
    Baisemaux hätte das eigentlich merken müssen und sich fragen müssen, wieso dieser Mann genauso aussieht wie der König.
    Aber diese ganze Zwillingsgeschichte die Dumas sich da ausgedacht hat, so brilliant Dumas Idee auch war, so etwas wäre damals gar nicht möglich gewesen, da die Königin währen der Geburt von unzähligen Zofen, Hofdamen, Hebammen, usw. umgeben war, und da hätte gar kein zweites Kind unbemerkt zur Welt kommen können, da bei Hofe immer jemand bei der Königin ist, sie niemals alleine ist.
    Trotzdem ist Dumas Idee gut, ich frage mich, wie er wohl auf diese Idee zu der Zwillingsgeschichte kam.

  • ich frage mich, wie er wohl auf diese Idee zu der Zwillingsgeschichte kam.


    Die hatte er von Voltaire. Ich zitiere Wikipedia:


    Wie schon erwähnt vertrat Voltaire die These, der Gefangene sei ein Zwillingsbruder Ludwigs XIV. gewesen, den Anna von Österreich und Mazarin an einem anderen Ort aufwachsen ließen. Voltaire behauptet auch, dass der Gefangene bereits 1661, wenige Monate nach dem Tod Mazarins, eingeliefert worden sei, nach seiner Theorie kurz nachdem Ludwig XIV. davon erfuhr. Auch Marcel Pagnol behauptet, er sei ein auf dem Land und danach in England aufgewachsener Zwillingsbruder Ludwigs XIV. gewesen, der sich in eine Intrige zum Sturz des Königs verwickeln ließ und bei seiner Rückkehr in Dünkirchen verhaftet wurde. Bei der Geburt Ludwigs XIV. waren rund 50 Personen unmittelbar anwesend; erst einige Stunden später zog sich die Königin mit einer Hebamme und einer Hofdame zurück. Nach dieser Theorie wäre später noch ein Zwilling geboren worden, der nach damaligem Recht dann Thronfolger seines älteren Zwillings gewesen und deshalb vom Berater Ludwigs XIII. Kardinal Richelieu beiseite genommen worden sei, um Verwirrungen vorzubeugen, und der daher bei einer Pflegefamilie aufwuchs. Zweifel an dieser Theorie gründen jedoch darin, dass ein weiterer möglicher Thronerbe bei der damaligen Kindersterblichkeit Richelieu höchst willkommen hätte sein müssen. Das Hauptargument von Pagnol scheint zu sein, dass man auch in den 1690er Jahren strikte Anweisung gab, dass das Gesicht nicht erkannt werden dürfte. Bei der Überführung in die Bastille gab Ludwig XIV. Anweisung, dass er von niemandem „gesehen und erkannt“ werden würde („qu’il ne soit vu ni connu de personne“, statt „erkannt“ für connu ist auch die Übersetzung „gekannt“ möglich; Pagnol liefert jedoch Argumente für die erste Version). Die einzige Person, die man damals, so lange Zeit nach der Verhaftung, sofort erkannt hätte, wäre aber der König beziehungsweise sein eineiiger Zwilling gewesen.

  • Im VdB steht auch irgendwo, dass die Königin eben dieses erste Kind bekam, mit dem dann der ganze Hof freudestrahlend abzog, um seine Ankunft gebührend zu feiern. Und dann, still und heimlich und nur in Begleitung ihrer Hebamme? bekam die Königin das zweite Kind. Das dann eigentlich als Erstempfangener galt, weil es zuletzt auf die Welt kam, und deswegen eigentlich der König wäre.

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  • Das dann eigentlich als Erstempfangener galt, weil es zuletzt auf die Welt kam, und deswegen eigentlich der König wäre.


    Genau! :thumbup: Und deshalb kreide ich es der Königin auch so an, dass sie, nach Philippes Entlarvung, absolut nichts zu seiner Rettung unternimmt. Sie lässt einfach zu, dass man ihn zurück ins Gefängnis schleppt, ohne Muh und Mäh, obwohl sie doch so großen mütterlichen Einfluss auf Louis hat. Und d`Artagnan tut desgleichen, widerstandslos und ohne auch nur den Versuch zu machen, für Philippe zu intervenieren. Er ist ja nun Mitwisser des Staatsgeheimnisses und hätte es öffentlich preisgeben können. Er hätte Philippe auch unterwegs nach Sainte Marguerite zur Flucht verhelfen können. Aber nein, er hält natürlich Louis und der Königinmutter die Stange, denn er erhofft sich ja den Marschallstab für seine treuen Dienste. X(

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  • Im VdB steht auch irgendwo, dass die Königin eben dieses erste Kind bekam, mit dem dann der ganze Hof freudestrahlend abzog, um seine Ankunft gebührend zu feiern. Und dann, still und heimlich und nur in Begleitung ihrer Hebamme? bekam die Königin das zweite Kind. Das dann eigentlich als Erstempfangener galt, weil es zuletzt auf die Welt kam, und deswegen eigentlich der König wäre.


    Zudem wäre es in einem Hof, in dem die Gemächer der Königin und die Gänge des Schlosses ständig von Hofdamen und sonstigen Hofschranzen belagert sind, gar nicht möglich gewesen, einen Säugling heimlich wegzubringen, ohne dass jemand es sieht.

  • Naja, es gab ja jede Menge Geheimgänge hinten rum. Vielleicht wäre das tatsächlich möglich gewesen. Aber wahrscheinlich ist es nicht, das stimmt. Was d´Artagnan angeht - ab wann weiß er um Philippes Existenz, doch nur, ab der missglückten Vertauschung, oder täusche ich mich da?

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  • Ja, er hatte sicher keine Ahnung, angesichts seiner Reaktion, als Louis und Philippe sich gegenüberstehen:
    D’Artagnan, adossé au mur, en face de Fouquet, le poing sur son front, l’œil fixe, se demandait la raison d’un si merveilleux prodige. Il n’eût pu dire sur-le-champ pourquoi il doutait ; mais il savait, assurément, qu’il avait eu raison de douter, et que, dans cette rencontre des deux Louis XIV, gisait toute la difficulté qui, pendant ces derniers jours, avait rendu la conduite d’Aramis si suspecte au mousquetaire.


    Diese Stelle finde ich großartig:


    Soudain Louis XIV, plus impatient et plus habitué à commander, courut à un des volets, qu’il ouvrit en déchirant les rideaux. Un flot de vive lumière entra dans la chambre et fit reculer Philippe jusqu’à l’alcôve. Ce mouvement, Louis le saisit avec ardeur, et, s’adressant à la reine : "Ma mère, dit-il, ne reconnaissez-vous pas votre fils, puisque chacun ici a méconnu son roi ?" Anne d’Autriche tressaillit et leva les bras au ciel sans pouvoir articuler un mot. "Ma mère, dit Philippe avec une voix calme, ne reconnaissez-vous pas votre fils?" Et, cette fois, Louis recula à son tour.


    Und Anne d`Autriche, die Rabenmutter, hat nichts Besseres zu tun als:
    Quant à Anne d’Autriche, elle perdit l’équilibre, frappée à la tête et au cœur par le remords. Nul ne l’aidant, car tous étaient pétrifiés, elle tomba sur son fauteuil en poussant un faible soupir. , während Louis zu d`Artagnan sagt: "À moi, mousquetaire ! Regardez-nous au visage, et voyez lequel, de lui ou de moi, est plus pâle."


    Worauf der Gascogner Philippe für verhaftet erklärt, ohne bloß mit einer Wimper zu zucken:
    Il secoua son front, et, sans hésiter désormais, il marcha vers Philippe, sur l’épaule duquel il appuya la main en disant : "Monsieur, vous êtes mon prisonnier!"


    Der einzige, der in dieser Szene wahrhafte Größe zeigt, ist Philippe:
    Philippe ne leva pas les yeux au ciel, ne bougea pas de la place où il se tenait comme cramponné au parquet, l’œil profondément attaché sur le roi son frère. Il lui reprochait, dans un sublime silence, tous ses malheurs passés, toutes ses tortures de l’avenir. Contre ce langage de l’âme, le roi ne se sentit plus de force ; il baissa les yeux, entraîna précipitamment son frère et sa belle-sœur, oubliant sa mère étendue sans mouvement à trois pas du fils qu’elle laissait une seconde fois condamner à la mort.
    Und ich liebe es, was er seiner Mutter draufhin sagt: "Si je n’étais pas votre fils, je vous maudirais, ma mère, pour m’avoir rendu si malheureux." Das hat diese blöde Kuh haushoch verdient! X( Nur leider nützt es ihm nichts.


    D`Artagnan dagegen fällt nichts Besseres ein als seinen Eid als Ausrede zu gebrauchen: "Excusez-moi, Monseigneur, je ne suis qu’un soldat, et mes serments sont à celui qui sort de cette chambre." Wobei er vergisst, dass er den Eid nicht Louis persönlich, sondern bloß dem Königsamt geleistet hat.

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  • Danke für die Zusammenfassung :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: oder besser die kommentierten Zitate :thumbup: :thumbup: :thumbup: . Naja, d´Artagnan steht vor dem gesamten Hof, vor der Königin, vor Louis, der trotz allem sein König ist - was soll er machen? Die Sache ist verloren, da würde es auch nichts helfen, wenn d´Artagnan sich weigert, ihn zu verhaften. Immerhin hat sich selbst seine Mutter von Philippe abgewandt, das ist absolut perfide, da geb ich dir recht. Welche Mutter macht so was? :thumbdown: D´Artagnan ist ein wenig zu eifrig, aber er ist eben bemüht, einen Eklat abzuwenden, er beschützt seinen König.

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  • D´Artagnan ist ein wenig zu eifrig


    :thumbdown: D`Artagnan ist nichts weniger als ein Feigling. Er hätte die Chance gehabt, die Königinmutter an ihre mütterliche Pflicht zu gemahnen und die beiden Brüder miteinander zu versöhnen, indem er Louis antwortet, dass er nicht nur ihm, sondern auch Philippe, seinem königlichen Zwillingsbruder und damit rechtmäßigen Anwärter auf die Krone Frankreichs, als Hauptmann der Musketiere Gehorsam schuldig ist. Mit etwas Geschick und Diplomatie hätte er einen Konsens zwischen den Brüdern herbeiführen können, zumal Louis ja offenbar von Philippes Existenz nichts wusste. Doch er betrachtet seinen geleisteten Eid auf den König bloß Louis gegenüber als bindend und führt damit wissentlich (!) Philippes Untergang herbei. X(

  • Ich weiß nicht - Louis ist derart selbstherrlich, dass ich mir nichr sicher bin, ob er einem Konsens zugestimmt hätte. Aber Dumas waren halt die Hände gebunden, die Geschichte konnte er ja nicht umschreiben ...

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  • Louis ist derart selbstherrlich


    X( Jawohl, es wird Zeit, dass er mal einen ordentlichen Dämpfer verpasst bekommt! ;)


    Ich kreide d`Artagnan keineswegs an, dass er mit einer Intervention zugunsten Philippes vermutlich keinen Erfolg gehabt hätte. Aber ich nehme es ihm aufs Schwerste übel, dass er es nicht einmal versucht. Verdammt, wenn ich da an Athos denke, als er König Charles I lautstark vor Gericht verteidigte! :rolleyes::rolleyes::rolleyes:



    :D Was Dumas und die historischen Gegebenheiten betrifft: Er hätte ja den Königstausch gelingen lassen können. Philippe hätte als Louis XIV den Thron bestiegen, und wir hätten bis heute keine Ahnung davon, dass der echte Louis als Eiserne Maske auf Sainte Marguerite und hinterher bis zu seinem Tod der Bastille schmorte. :thumbsup:

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  • Aramis


    In diesem Film von 2001 (mit DiCaprio) gelang ja der Königstausch ^^
    Ich war dann ganz überrascht, als ich den Roman las und feststellte, dass das im Roman nicht der Fall war.
    Der Film enthält aber leider sehr viele vom Buch abweichende Szenen wie Königin Annas Affaire mit d´ARtagnan, da war ich auch ganz überrascht, diese im Buch nicht vorzufinden.
    So starke Abweichungen vom Roman sind nicht mein Fall.
    Schade, dass HDB den letzten Roman nicht verfilmt hat. :(

  • Verdammt, wenn ich da an Athos denke, als er König Charles I lautstark vor Gericht verteidigte!


    :D Meine Lieblingsstelle :D - nur hat es leider nix gebracht ;( . D´Artagnan ist der Mann für die Effizienz, er klagt nicht laut an, sondern er handelt. Immerhin hat er den Plan ersonnen, den Henker einzusperren. Bei Louis steht er vor einem Fait Accompli, da bringt alle Effizienz nix mehr, und er hat halt nicht diesen romantischen Glauben an das Gute wie Athos. Hmpf, ich such grad nach einem passenden Adjektiv dafür und find keins :wacko:

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  • nur hat es leider nix gebracht


    :rolleyes::rolleyes::rolleyes: Aber Athos hat es versucht, aller Gefahr zum Trotz und ohne auf den möglichen Erfolg oder Misserfolg zu schielen. Einfach aus Prinzip. D`Artagnans Prinzip dagegen - was ist sein Prinzip?? :huh: "Ich diene dem, der mich bezahlt"?


    @Alienor


    Auch die ältere Verfilmung mit Richard Chamberlain lässt den Königstausch gelingen, soweit ich mich erinnere - daran sieht man, dass die Drehbuchautoren versucht haben, Dumas im Sinne des enttäuschten Lesers zu korrigieren ;) . Allerdings tritt im Chamberlain-Film Fouquet als der böse Fiesling auf, der Philippes Einkerkerung durchführt (grmpf,das ist völlig daneben :thumbdown: ) wogegen d`Artagnan die Seiten wechselt und Philippe hilft, den Königstausch zu vollziehen, wenn ich nicht irre...

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  • Echt? Ich muss den Film nochmal anschauen, war mir gar nicht mehr bewusst. D´Artagnans Prinzip? Ja, er ist pragmatisch, da hast du Recht. Er dient dem, der ihn bezahlt, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Er hat auch seine Würde, siehe sein Aufbegehren vor Louis - das finde ich sehr respektabel, vor allem, weil er seinen König ziemlich in den Senkel stellt:


    - Oubli, oubli partout ! s’écria l’officier avec noblesse ; le maître a oublié le serviteur, et voilà que le serviteur en est réduit à oublier son maître. Je vis dans un temps malheureux, Sire ! Je vois la jeunesse pleine de découragement et de crainte, je la vois timide et dépouillée, quand elle devrait être riche et puissante. J’ouvre hier soir, par exemple, la porte du roi de France à un roi d’Angleterre dont moi, chétif, j’ai failli sauver le père, si Dieu ne s’était pas mis contre moi, Dieu, qui inspirait son élu Cromwell ! J’ouvre, dis-je, cette porte, c’est-à-dire le palais d’un frère à un frère, et je vois, tenez, Sire, cela me serre le coeur ! et je vois le ministre de ce roi chasser le proscrit et humilier son maître en condamnant à la misère un autre roi, son égal ; enfin je vois mon prince, qui est jeune beau, brave, qui a le courage dans le coeur et l’éclair dans les yeux, je le vois trembler devant un prêtre qui rit de lui derrière les rideaux de son alcôve, où il digère dans son lit tout l’or de la France, qu’il engloutit ensuite dans des coffres inconnus. Oui, je comprends votre regard, Sire. Je me fais hardi jusqu’à la démence ; mais que voulez-vous ! je suis un vieux, et je vous dis là, à vous, mon roi, des choses que je ferais rentrer dans la gorge de celui qui les prononcerait devant moi. Enfin, vous m’avez commandé de vider devant vous le fond de mon coeur, Sire, et je répands aux pieds de Votre Majesté la bile que j’ai amassée depuis trente ans, comme je répandrais tout mon sang si Votre Majesté me l’ordonnait.

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  • Je vois la jeunesse pleine de découragement et de crainte, je la vois timide et dépouillée, quand elle devrait être riche et puissante.


    :thumbup: Ja, da kann Louis sich gleich selbst bei der Nase nehmen, damit hat d`Artagnan absolut recht! Auch mit seiner Aussage über den maître und den serviteur. Und es ist schön von ihm, dass er sich traut, all das dem König ins Gesicht zu sagen, auch wenn er`s vorsorglich mit seiner hardiesse jusqu`à la démence :thumbsup: bemäntelt. Ja, in diesen 30 Jahren hat sich bei ihm wohl ganz schön viel Frust angesammelt...


    Was den VdB-Film betrifft, so hoff ich, dass ich mich richtig erinnert hab :whistling::whistling::whistling:

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