Lieblingscharaktere

Guten Tag, bin (relativ) neu hier und hab all meinen Mut zusammengenommen, um mich auch mal zu Wort zu melden. Hui, so viele Athos-Fans... ich bin jetzt echt mal beeindruckt. Bislang hatte ich nämlich immer gedacht, ich stünde mit meiner Vorliebe für die drei Musketiere im Allgemeinen (und für Athos im ganz Besonderen) allein auf weiter Flur. Da sieht man mal, wie sehr man sich irren kann
Meine Begründung, warum ich ihn gut finde, haben mir sämtliche meiner Vorrednerinnen vorweg genommen und wenn ich das jetzt noch mal wiederhole, wirkt es irgendwie nicht so richtig...
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bislang nur den ersten Roman besitze (dafür aber in einer wirklich schönen Ausgabe ) und daher bei der Entwicklung der Charaktere nicht grade 'ne Bank bin (ich spiele aber mit dem Gedanken, mir die anderen Bücher auch noch zuzulegen). Richtig kennen gelernt habe ich die drei Musketiere aber über die 1993er Version (die lief zwei Tage nach meinem Eintritt in den Fechtverein und mein Vater hat sie mir mit dem Kommentar aufgenommen, dass ich mir ja die Beinarbeit abgucken könnte. So gut werde ich aber in vierzig Jahren nicht sein... Eine Woche darauf hab ich mir dann das Buch zugelegt ) und deshalb haben die Charaktere in meinem Kopf auch eher Ähnlichkeit mit denen aus dem Film -> zumindest was die Musketiere betrifft.
Vielleicht kann ich ja in Zukunft sämtliche meiner Gedanken zu den Musketieren hierher verlagern; das würde mein Umfeld sicherlich begrüßen
So, dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend.

Ciao
Illya

Super,dass du auch ein Athos Fan bist.
Wie schon unten geschrieben, habe ein Thema zu Athos eröffnet. Würde mich freuen, wenn du mal vorbeischaust :-]

Grüße, Schnuffel

Naja, unschön ... Untote sind auch nicht so nett

Ich bin gerade diese Nacht mit dem zweiten Roman fertiggeworden, jetzt muss ich mir wohl noch den dritten Teil zulegen... *seufz* Diese Geschichte lässt mich einfach nicht los! Dabei wollte ich doch noch andere Dinge lesen als nur Dumas. *g* So gross ist die Diversität aber bei mir im Moment nicht.

Und die Hauptcharaktere, also vor allem d'Artagnan und Athos haben sich mächtig verändert vom ersten zum zweiten Band, finde ich.

Athelas: Wo findest du sie besser?
Constance: Warn blöder Witz von mir, die Personen sterben doch - zumindest die meisten - aber das ist ja auch gut, sie können ja nicht ewig leben, so nach dem Motto ´und wenn sie nicht gestorben sind´. Nur weil Silvia meinte, der Roman ginge unschön aus.

Athos gefällt mir im ersten Teil eindeutig besser, er ist viel zynischer, mysteriöser und auch weniger perfekt als im zweiten Teil. In "Vingt ans après" ist er recht durchschaubar, die Ehre und sein Sohn stehen vor allem anderen, und sein typischer "sang-froid" verlässt ihn an manchen Stellen. Ich mag einfach den tragischen, trinkenden und sarkastischen Athos besser. Vor allem mochte ich seine Kommentare so gerne, zum Beispiel in der Bastion in La Rochelle oder als er Richelieu die Stirn bietet als dieser den vier Musketieren den Brief von "Marie Michon" abnehmen will. So wunderbar trocken und beissend. Im zweiten Teil hat er diese Seite völlig verloren und ist die Inkarnation des anständigen Edelmannes schlechthin... Viel uninteressanter.

D'Artagnan hingegen gefällt mir besser im zweiten Teil. Im ersten Roman ist er oft so hitzköpfig und voreilig, dass ich ihn trotz seiner guten Einfälle nicht so mochte. Dazu ist er einfach so unglaublich jung und manchmal auch naiv. Hingegen im zweiten Teil ist er ein alter Fuchs, der zwar das eine macht aber sich das andere dazu denkt. Diese Zwiespältigkeit, auch was seinen Dienst unter Mazarin angeht und seine Ergebenheit gegenüber seinen Freunden, mag ich sehr und machen ihn zu einem spannenden Charakter.

@Constance:Passt zwar net hierher, ist mir aber grad aufgefallen: Coole Signatur
@Athelas:Ich finde Athos im zweiten Band auch toll.Und nicht nur im ersten.Ich finde es total süß, dass er für Raoul das Trinken aufgibt. Machen nicht viele Eltern. ich kann mir auch vorstellen, dass es nicht einfach für ihn war.

Schnuffel: Versteh mich nicht falsch, ich mag Athos auch in beiden Teilen total gerne, aber ich mag ihn besser im ersten Teil.
Und ja, natürlich ist es wunderbar und schön, dass er für Raoul das Trinken aufgibt, und wenn Athos etwas anderes als eine Romanfigur wäre, dann würde ich seine Leistung bestimmt mit stehendem Applaus beglückwünschen. Aber so wie die Dinge nun mal sind, mag ich ihn traurig und depressiv einfach lieber.

Ich finde ihn in VAA ... hm, nicht überzeugender, aber doch irgendwie menschlicher. Gerade die sentimentale Seite, die ihn ja öfters die HAltung verlieren lässt, und seine Selbstzweifel, sei es wegen des Mordes an Mylady oder - gut, das ist im dritten BAnd - wegen der Erziehung seines Sohnes sind so ... mir fällt jetzt nichts besseres ein, so menschlich.
Deswegen mag ich auch die Triologie insgesamt so gerne, die Helden bleiben nicht einfach heldenhaft gut, sondern verändern sich, wie es Menschen eben auch tun. D´Artagnan ist auch gut getroffen, sein typisches Soldatum, sein Funktioniere, bis er sich überlegt, dass er vielleich tmal aus dem Schatten treten sollte, später dann sein ´enrichissez-vous` und sein großzügiges Herz, das dem ´Kapitalismus´ entgegen tritt. Eine klasse Szene ist da die, als er Athos im dritten BAnd vorjammert, dass er wieder leer ausgehen wird (nach der Entführung und Rückgabe von Monck), und Athos nur sein edles Vorgehen lobt, während er Geld und Ruhm verdienen wollte.

Ja, das stimmt, menschlicher ist er wirklich im zweiten Band, und das macht ihn halt auch hilfloser. Nun, er ist und bleibt mein Lieblingscharakter, auch im zweiten Band, und dennoch habe ich mich einige Male ein wenig aufgeregt, zum Beispiel immer dann, wenn er an d'Artagnan zu zweifeln begann und sich dann immer mit dem "mon fils, mon fils!" wieder versöhnt... Ich finde es ganz toll, wenn er d'Artagnan so nennt, versteht mich nicht falsch, aber er tut es fast nur dann, wenn er etwas ausgefressen hat, also meistens wenn er an d'Artagnan gezweifelt hat.
Und zum Teil hätte ich mir wirklich gewünscht, dass er seine Ehrenhaftigkeit mal auf die Seite gelegt hätte, aber das wäre dann wieder unpassend für Athos' Charakter gewesen... *seufz* Es ist ein Dilemma! *ggg* Zum Beispiel als er nicht gegen Mordaunt kämpfen will, da wurde ich ganz hibbelig. Ich habe mir diesen Kampf so sehr gewünscht, und doch war es halt passend, dass Athos ablehnte.

Aber ich würde deswegen nie behaupten, dass die ganze Entwicklung unlogisch oder out-of- character sei, das ganz bestimmt nicht. Diese Entwicklung ist durchaus verständlich und nachvollziehbar, und doch fand ich Athos einfach toller, als es noch ein paar Geheimnisse zu lüften gab.

Und was den dritten Band anbelangt, da kann ich noch nicht mitreden, den habe ich noch nicht gelesen. Ich habe doch erst vor knapp einem Monat mit dem ersten Band angefangen! *ggg* Bin noch totaler Newbie... =) Ich werde mir den dritten Band aber wohl nächste Woche mal besorgen, mal schauen wann ich Zeit habe.

Hmm, das hätte echt was... Nur will mir im Moment noch eine andere Storyidee zu den Musketieren nicht mehr aus dem Kopf. Ach, man könnte ja beide schreiben. *g*

Man (und frau *g*) muss ihn einfach mögen

Schon, aber irgendwie kommen wir immer wieder auf ihn zu sprechen.
Also, Charakterewechsel: Wie findet ihr Myladie?

Hihi, ich habe für mich ein neues Lieblings-Team entdeckt: d'Artagnan und Bazin im "Vicomte de Bragelonne". *lol* Die zwei sind einfach göttlich! Ich habe Tränen gelacht. :-)) Man sollte d'Artagnan nicht Planchet geben, sondern Bazin, und zwar nicht nur für ein paar Tage...