Französische Kolonien im 17. Jahrhundert

  • Hallo an alle,
    wer weiß etwas über französische Kolonien im 17. Jahrhundert - unter Richelieu bzw. Mazarin und der Régence, also noch vor Louis XIV? Ich weiß, dass die Spanier und Portugiesen da sehr aktiv waren und auch in Afrika Kolonien hatten, aber das Frankreich Richelieus und Louis XIII bzw. das darauffolgende F. Mazarins?
    Und wenn sie Kolonien besaßen, waren sie dann auch schon in den Sklavenhandel verwickelt? Spanien exportierte die Skalven auf die Besitzungen in Amerika, aber Frankreich?
    Danke für eure Hilfe!
    Grüße
    Kalou

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Moment, ich schaue mal, was ich noch dazu finde, ich musste dazu u.a. auch was fürs Abi lernen, muss aber erst einmal die Unterlagen suchen, denn soviel hab ich nicht mehr dazu im Kopf ;-)


    EDIT: Öh, hilft dir das eventuell weiter? Fiel mir so spontan ein ^^


    Ahhh...*möööp* okay, war jetzt etwas später, ich seh's gerade ^^

  • Danke schonmal für die schnelle Antwort .... ja, das war zu spät. Aber es ist schon lästig, finde ich, zu Louis XIV findet man jede Menge, aber vorher ... nicht viel. Ich gebe aber zu, dass meine Recherchen noch nicht sooooo arg tief waren.
    Grüße
    Kalou

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  • Für meine neue ... nun nicht mehr so neue Geschichte, Brisez les chaînes. Da soll ein Teil in Afrika spielen ...

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Mal sehen, da wird´s einigen noch heiß werden ;-) Aber die Recherchen gestalten sich schwierig ... Ich gönne mir eben bisher einige Freiheiten, aber sie sind ja auch noch nicht dort - nur Aramis auf dem Weg dorthin

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Ville Marie (heute Montreal) nahm irgendwann um 1642 seinen Anfang,wenn ich mich nicht irre. Bei Afrika hab ich keine Ahnung.

    Getürmt aus Buch auf Buch
    Verlassen und verflucht
    Gesäumt von toten Fenstern
    Bewohnt nur von Gespenstern
    Befallen von Getier
    Aus Leder und Papier
    Ein Ort aus Wahn und Schall
    Genannt Schloss Schattenhall


    (Moers: Die Stadt der träumenden Bücher)

  • Siehe hier


    Zur Zeit unserer vier Jungs müssten also Französisch-Äquatorialafrika (1663-1960), Réunion (ab 1640), Neufrankreich (1534-1759), Akadien (1604-1710), France Équinoxiale (1612-1615), Französisch Guyana (ab 1604), Französisch-Westindien (ab 1635), Grenada (1649-1763), St.Lucia (da war ich schonmal! :) 1650-1814) und Monaco (1641-1815) französische Kolonien sein.


    Da frage ich mich doch glatt, ob die Herren nicht mal daran gedacht hätten, zwischendurch Urlaub in der französischen Karibik zu machen.
     [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/more/schilder/128.gif]

    "Ich möchte hier betonen, daß dieses Buch keiseswegs verrückt ist. Eine solche
    Bezeichnung trifft nur auf verkalkte Mathematiker zu, die Geometrie mit Lebensfreude
    verwechseln."
    -P.Terry-

  • Ich schreibe ja immer noch an ´Brisez les chaînes´, auch wenn es bald wieder nach Europa geht. Ich hab inzwischen einiges über die ´weißen Sklaven gefunden, eine ganz spannende Geschichte, weil die im Dunkel der Geschichte verschwanden und kaum einer von ihnen weiß. Aber wenn du Infos zu Kolonien hast, nur her damit, vielleicht lässt sich das mit einer anderen FF verwenden ... und Bildung ist immer gut ;) Also wenn du was über Afrika, speziell die Ecke Ceuta hast, immer her damit ;) - im Übrigen sehe ich gerade, dass du mal Bibliothekarin bei den Jesuiten warst - lies bloß nicht meine Geschichte, da gehe ich ganz unverzeihlich mit diesem Orden um :whistling: . Aber die Geschichte der Jesuiten finde ich schon ganz spannend, grade in Frankreich, sie waren ja, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dort nicht immer wohlgelitten.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • @ Kaloubet


    Über die Jesuiten kann jeder gerne herziehen-sie geben dazu herrlichen Stoff ab. In ihrer Bibliothek stehen eine Menge Bücher, worin sie sich eifrig verteidigen. Du stehst bei Jesuiten-bashing also in einer jahrhundertealten Tradition, und sie sollten manches gewöhnt sein, auch wenn sie es nicht verdient haben. Über Neufrankreich habe ich gerade in dieser Bibliothek viel gelesen und gelernt-die Kahontsi-yatawis, die Schwarzröcke unter den O' Seronnis, den Weißen, waren ja die ersten, die das Land erforschten und unerschrocken zu den Indianern gingen-und oft genug "fein geschroten und in Stücken" vor Ort blieben. Über ihrer Märtyrer in Neufrankreich (oder auch die, die trotzdem am Leben blieben "and lived to tell the tale" )haben die Jesuiten eine Menge Bücher. Und der regelrechte Krieg, den Richelieu zeitweise gegen den Orden führte, war auch nicht von schlechten Eltern. (Man merkt, ich mag den Kardinal trotz seiner Schattenseiten ganz gerne!)


    Also, gerne, in den nächsten Tagen. Und auf Deine Geschichte freu ich mich schon...


    LG Susamo

  • susamo


    Wow, Respekt, du scheinst dich ja auf geschichtlicher Ebene überall sehr gut auszukennen, selbst bei einem schwierigen Thema wie den Kolonien, zu denen im Internet nicht viel zu finden ist.
    Mir gehts auch so, dass ich gerade an einer Kurzgeschichte über Raoul schreibe, die in Djidgelli spielt, und da so meine Probleme habe, im Netz Infos über Djidgelli im 17. Jahrhundert zu finden. Ich suche Infos darüber, wie die Schlacht damals verlief, speziell darüber, womit die Afrikaner damals kämpften. Hatten diese auch bereits Musketen, oder kämpften sie noch mit Macheten und ähnlichem? Lebten damals in Djidgelli nur Afrikaner oder auch Europäer? Wann genau fand diese Schlacht um Djidgelli statt, und hatte es vorher schon mehrere Kämpfe der französischen Truppen an anderen Orten gegeben? Google lässt mich diesbezüglich leider fast gänzlich im Stich.
    Ich persönlich stelle es mir ja so vor, dass die französischen Truppen in Zelten vor der Stadt lagerten und diese einzunehmen versuchten, auch das Lazarett habe ich in meiner Geschichte als eine Art Zelt beschrieben. Ich habe übers Internet versucht herauszufinden, wie viele Männer König Louis damals dahinschickte, doch leider fand ich keine Angaben darüber.
    Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht mit meinen Fragen zu sehr bestürmt, ich dachte nur, ich frage dich mal, weil du dich ja mit solchen Dingen bestens auskennst. Wurde die Algerien denn später auch eine französische Kolonie, haben die Franzosen die Schlacht um Djidgelli damals gewonnen?

  • @Alienor


    Wußte bisher nichts darüber, habe aber im Internet was gefunden, auf Französisch. Leider kann ich diese schöne Sprache überhaupt nicht. Müßte mühsam übersetzen, mit Programm-vielleicht kannst Du es besser?
    Gib ein: Djidjelli, 1664, Mercier
    es gibt auch eine Djidjelli.info


    Lg susamo

  • susamo


    Wenn ich Djidjelli, 1664, Mercier eingebe, kommen ganz viele Links, leider alle auf französisch, und ich kann die Sprache auch nicht.
    Aber zum Glück gibts ja Seiten mit Onlinewörterbüchern, und deswegen kann ich mir trotzdem ein paar Infos aus den Sites rausfiltern. :thumbup:
    Dass Djidjelli 1664 war, habe ich auch noch nicht gewusst, da ist Dumas wohl drei Jahre vom richtigen Datum abgewichen, bei ihm ging Raoul ja 1661 mit den königlichen Truppen dorthin.
    Danke für deine HIlfe, ich denke, so komme ich in der FF jetzt prima weiter.


    Lg
    Alienor

  • @Alienor


    A propos: 1661 könnte sogar halbwegs hinkommen-da sind die Vorbereitungen, die Einschiffung, die Streitigkeiten um Kommando und Kompetenzen, die Probleme, die man hat, wenn mit einem Haufen Katholiken auch protestantische Niederländer und Engländer mitkämpfen (um die Zeit könnten das ja sogar Puritaner sein, wer weiß?), die Geschichte mit der Verproviantierung (was? Schon wieder Pökelfleisch? Wißt Ihr nicht, daß das Zeug schon ranzig schmeckte, als wir noch das Ufer sahen?)-dann zog sich die Sache ja hin: Kampf mit den Barbaresken (das waren die Beys von Tunis und Algier mit ihren Korsaren, Schwerpunkt:Überfälle auf Küsten orte, Raub und Totschlag, und Mitnehmen von Sklaven-darunter litt besonders auch Frankreichs Mittelmeerküste, viele Dörfer an der Küste waren um diese Zeit verödet aus diesen Gründen, Weiterverkauf der Sklaven in z.B.die Türkei. Oft gab es auch Überfälle auf vorbeifahrende Schiffe (die Obersthofmeisterin der Roxelane Sultana, Gattin der Sultans Soliman I., der die erste Türkenbelagerung vor Wien durchführte, war eine venezianische Adelige, die von den Barbaresken gefangen wurde). Achtung: die Barbaresken waren Araber, keine Afrikaner! Sie kämpften nicht mit Macheten, sondern mit Krummsäbeln und Pistolen und Lanzen. Eventuell gab es Afrikaner unter ihnen als angeworbene Söldner. Was es auch unter den Barbaresken gab, waren die Nachkommen dunkelhäutiger Mauren, aus Spanien gebürtig, die dort vor den "weißen" Spaniern flüchten mußten (Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon!)-was glaubst Du, wie die gern auf die Spanier losgingen!


    Dann griffen auch noch die Türken ein, die Versorgungslage verschlechterte sich (Was? Schon wieder Pökelfleisch? Wer soll das Zeug noch essen?), Schiffseroberungen (Türkische Soldaten: was haben die Giauren da? Pökelfleisch? Ist das vielleicht ranzig? Eifrige Verkostung. Gefangener Franzose: Ja, wir essen so gerne ranziges Schweinefleisch! Entsetztes Geheul und Allah-il-Allah-Geschrei, eifriges Ausspucken. Franzosen befreien sich im Chaos, erobern ihr Schiff zurück. (nach dem Kampf: Saint-Martin, hab ich jetzt einen Hunger! Hast Du was zum Essen da?- Ja, bloß es ist Pökelfleisch... Ach herrje. Na, besser als nichts. Hätte nicht gedacht, daß das Zeug noch zu was nutze ist!)
    etc.etc...


    Viel Spaß beim Recherchieren und Schreiben!
    Lg Susamo

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