Beiträge von AstridB

    Aramis


    In der Ich-Perspektive hat der Autor es schwerer, wenn er mehrere Erzählstränge einbringen möchte. Ein Beispiel für eine sehr gute Ich-Erzählung ist Rebecca von Daphne du Maurier, wo die Erzählerin nie einen Namen bekommt. Die gesamte Handlung muß halt ohne Nebenhandlungen auskommen. Erklärungen für Geschehnisse sind dann manchmal nicht so leicht zu finden.


    Ich finde es in der 3.Person einfacher, den Protagonisten als eigenständige Persönlichkeit zu sehen.

    @Alienor Na ja, Athos war glaube ich eher ein Quartalssäufer und kein Dauer-Alkoholiker. Aber das wird in den Filmen meist unterschlagen. Dumas beschreibt ihn aber schon so, dass er sich seinem Rang gemäß verhielt und nur dann gesoffen hat, wenn er in eine Depression verfiel.


    Aber du hast Recht im 3.Teil war's ja dann total daneben.


    Ein eher der Gelehrsamkeit geneigter Raoul wäre ein interessantes Thema für eine FF. Ich könnte mir vorstellen, dass Athos Raoul durchaus fördert, was Bildung anbelangt, dass dieser aber nicht einverstanden ist, wenn er in die Armee eintreten soll.

    So, jetzt mal weiter mit den Feiertagen:


    aber erst mal eine kleine Bemerkung: Es gibt Feier- bzw. Gedenktage, die auf einem festen Datum liegen. Die anderen Feier- bzw. Gedenktage orientieren sich im wesentlichen am Ostersonntag oder am Heiligen Abend. Aber das nur am Rande.


    Gestern war in Deutschland Totensonntag, der ev. Totengedenktag, auch Ewigkeitssonntag genannt (bei den ev.). Zugleich handelt es sich um den letzten Sonntag im Kirchenjahr und das gilt für beide Konfessionen.
    Auch in der kath. Kirche ist es ein besonderer Sonntag, als Christkönigsfest ist er traditionell der Jugendsonntag und wird in etlichen Gemeinden mit einem Jugendgottesdienst gefeiert.
    Unsere Musketiere sind allerdings vieeeeeeel zu alt, um diesen Feiertag zu kennen, da er erst nach dem ersten Weltkrieg eingesetzt wurde und erst seit dem zweiten vatikanischen Konzil das Kirchenjahr abschließt.


    Im Mittelpunkt steht dabei Jesu Königtum ohne weltliche Macht zu beanspruchen.

    @Alienor Leider wurde Athos auch in den ersten zwei Teilen sehr in Richtung Säufer gedrängt. Aber im 3. haben sie es wirklich auf die Spitze getrieben. Schade eigentlich, den es gab auch etlich lustige Szenen im 3. Teil und Raoul als moderner, wissenschaftlich orientierter junger Mann hätte eigentlich echt Potential gehabt.


    Justines Haus mit den Zwergen hat mir echt gefallen.


    Historisches mußte man mit der Lupe suchen, der Film war eher eine Parodie.

    @Alienor
    du könntest dennoch teilweise Recht haben. Denn Kräuteraufgüsse wurden ja schon früher gemacht. Also Kräuter- oder Früchtetees könnten sie evtl. gekannt haben, aber eher nicht unter der Bezeichnung Tee und vermutlich eher als Medizin. Die Teesträucher für Schwarztee wachsen hauptsächlich in Indien und auch Chinesische Teesorten wachsen ja bei uns nicht, das dürfte etwas gedauert haben, bis sich das verbreitet hat. Ich denke manchmal, eigentlich verbreitet sich Tee erst in diesem Jahrhundert bei uns, jedenfalls werde ich langsam nicht mehr so schräg angeschaut, wegen meiner Leidenschaft für Tees.

    Also ich finde es total spannend, wie Kinder anfangen Freundschaften aufzubauen. Im Kindergarten war noch fast jeder den sie gesehen haben ein Freund, aber genauso schnell auch nicht mehr. Inzwischen wird etwas mehr differenziert. Du bist nicht mehr mein Freund kommt deutlich seltener.

    @Alienor Also das stört mich auch! Die Sommerferien enden, wenn's Spekulatius beim Aldi gibt! Traditionell wird bei uns das weihnachtliche Backen erst ab dem 1.Advent begonnen und gegessen erst ab Weihnachten. Manches, wie z.B. Springerle muß eh 4 Wochen lagern.


    Beim Einkaufen mache ich es so: Meine absoluten Favoriten kaufe ich jetzt in kleinen Mengen. Und dann brauche ich viel Selbstdisziplin, denn, ich esse sie noch nicht. Ich freue mich aber schon darauf, dass ich das nach Weihnachten dann genießen kann! Evtl. kaufe ich nach Weinachten dann was runtergesetztes (falls ich das dann noch sehen kann). Das spart echt Geld!


    Die heimische Deko tausche ich auch erst zum 1.Advent aus. Sonst habe ich an Weihnachten von Weihnachten schon genug. Der Weihnachtsbaum wird auch erst an Weihnachten aufgestellt, dann hält ersich auch besser.

    @All In unserer Tageszeitung waren recht interessante Gedanken zum Thema Faschingsanfang zu lesen. Nämlich, dass nicht so sehr das Datum den Ausschlag gegeben hat, sondern die Tatsache, dass St. Martin quasi mit dem Faschingsdienstag vergleichbar ist, beides mal wird nochmal auf den Putz gehauen, bevor dann die Fastenzeit beginnt.

    @Alienor meistens ist St. Martin heutzutage ein Fest für Kindergarten- und Grundschulkinder, aber im Fernsehen habe ich vor Jahren einen Beitrag über ein Dorf gesehen, indem das Martinsspiel eine sehr alte Tradition auch bei den Erwachsenen.


    Aramis Leopoldi ist mir kein Begriff. Der gehört wohl zu den regional verehrten Heiligen. Weißt du mehr darüber? Das Fasslrutschen sieht echt spaßig aus.
    Der Vollständigkeit halber, der ist am 15.11., oder?

    Super, der Thread lebt dank euren Kommentaren und eurer Beteiligung. Ich finde es auch wahnsinnig spannend, welche Bräuche bei euch so existieren, oder halt auch nicht. Da ihr schon alle auf Martin eingestimmt seid und das ja auch nur noch 1 Woche bis dahin ist, möchte ich euch mal teilhaben lassen, an dem Wissen, was ich mir durch meine Neugier erarbeitet habe.


    Gefeiert wird St. Martin bei uns am 11.11. im Allgemeinen ökumenisch. Üblicherweise mit einem Laternenlauf, samt Liedersingen. Oft zieht der Martin auf dem echten! Pferd vorne draus. In einem Martinsspiel wird die Geschichte nochmal erzählt und ein Wortgottesdienst kann vorher oder nachher auch dabei sein. Die Reihenfolge der Elemente kann dabei völlig unterschiedlich sein.


    Und jetzt zum Brauchtum selber: Dazu muß man Wissen, dass eigentlich die Fastenzeit vor Weihnachten genau so lange war, wie vor Ostern, also 6 Wochen! Rein rechnerisch landet ihr dann,..... genau auf dem 11.11. Somit war der Martinstag (das steht jetzt noch in keinem Zusammenhang mit dem Heiligen) der letzte Tag im Jahr gewesen, an dem größere Geschäfte getätigt werden konnten. Und auch die Knechte und Mägde konnten letztmalig vor dem Jahreswechsel neue Arbeitsverhältnisse beginnen. Auch wurde auf Martini hin geschlachtet. An vielen Orten findet daher ein Martini-Markt statt, denn das war eben der letzte Festtag vor Weihnachten. Fastenzeit bedeutet Verzicht hauptsächlich auf Fleisch, z.T. wohl auch auf Eier. Hinzu kommt eine ganz pragmatische Überlegung: Wie gelingt es, dass das Futter/Essen alle Tiere und natürlich auch Menschen über den Winter ernährt. Kühe, Ziegen und Schafe wurden durchgefüttert, der Bestand an Gänsen wurde drastisch reduziert.


    Also: Martinsgans = Gans die man nicht über den Winter durchfüttern mußte.


    Mit den Legenden ist es halt so: ein Körnchen Wahrheit steckt wohl drin, aber welches? Die Geschichte mit den Gänsen erscheint mir nicht sehr plausibel, denn Gänse schreien immer Zeter und Mordio, wenn ein Fremder im Gehege ist, das weiß eigentlich jeder und ganz sicher Martin. Außerdem finde ich es ziemlich fies Gänse dafür abzustrafen!


    Wo ich schon länger gerätselt habe: Was haben die Laternen mit Martin zu tun? Per Zufall bin ich darauf gestossen: Am 10.11. ist der Gedenktag für Martin Luther. Dafür haben sich in Thüringen Kinder auf dem Kirchplatz mit Laternen versammelt. Dieser Brauch ist dann mit St. Martin verschmolzen, so dass das Brauchtum jetzt echt ökumenisch ist.

    Aramis Halloween breitet sich auch auf dem Land aus. Jetzt brauchen die Kinder nicht nur Faschingskostüme, nein auch noch Halloween-Kostüme :cursing: . In der Stadt gibt es eine Halbstündige Gedenkfeier auf dem Friedhof mit dem Besuch von Gräber ehemaliger Pfarrer (hauptsächlich), auf dem Dorf kann das aber auch größer ausfallen. Bei uns artete das zu einer "Friedhofsralley" aus, weil wir an einem Tag Gräber auf 3 Friedhöfen besucht haben ;) . Inzwischen hat es sich reduziert, aber um die Gedenkfeier drücken wir uns trotzdem.
    Ein spezielles Gebäck oder Essen zu Allerheiligen gibt's bei uns nicht.


    duchesse In Italien ist der Heiligenkult auch verbreiteter, da hat fast jeder ein Bild von einem Padre Pio im Auto (obwohl, der ist glaube ich gar kein Heiliger?)


    Einen Brauch, den ich persönlich auch nicht so erlebt habe, ist, dass bei Katholiken früher der Namenstag wichtiger war, als der Geburtstag. Also, der Namenstag gefeiert wurde. Bei Namensgleichheit der Heiligen gilt aber trotzdem nur Einer!

    Die unterschiedlichen Begriffe von Freundschaft bzgl. Männern und Frauen greift MZB in ihren Darkover-Romanen auf, indem ihre Protagonisten den Eid der Bredini (sowas wie unblutige Blutsbrüderschaft) schwören läßt. Bei Männern gilt der Eid lebenslang und auch eine sexuelle Beziehung zw. Männern ist akzeptiert, aber nicht zwingender Bestandteil. Bei Frauen wird der Eid allgemein, als bis das Mädchen heiratet betrachtet. Lesbische Beziehungen sind eher verpönt.

    Zurück zum Thema! Ich möchte eure Aufmerksamkeit mal auf einen allseits bekannten Schriftsteller lenken. Aber auf einige eher unbekannte Werke desselben. Ihr kennt ihn sicher alle, auch wenn euch sein Werk nicht unbedingt gefällt: Den Autor von Winnetou.


    Den Autor brauche ich jetzt sicher nicht mehr beim Namen nennen, ihr kennt ihn. Er hat auch Kolportage-Romane geschrieben, die als Fortsetzungsromane in Zeitschriften erschienen sind. Daher kommt möglicherweise die Einschätzung, er hätte Schundromane verfasst. 3 Kolportage-Romane mit beachtlichem Umfang gibt es, erschienen jeweils in 5 oder mehr Büchern.


    Einen werden einige kennen, er wurde zumindest teilweise verfilmt und führt die Protagonisten rund um den Globus, der Waldröschen-Zyklus, bekannter sind die Filme: Die Pyramide des Sonnengottes, der Schatz der Azteken.
    Ein weiterer Kolportage-Roman Die Liebe des Ulanen beschreibt eine preusisch-französische Familiengeschichte über mehrere Generationen, zur Zeit Napoleons.


    Besonders gerne mag ich aber einen ausgedehnten Kriminalroman aus dem Erzgebirge (der verlorene Sohn), hier sind wohl eigene Erfahrungen und Erlebnisse verarbeitet und geben einen detaillierten und lebendigen Einblick in die Mühsal der einachen Leute im Erzgebirge. Ein geheimnisvoller Hauptmann beherrscht die Residenz mit geradezu mafiösen Strukturen. Arme Leute werden geradezu in das Verbrechen hineingetrieben. Ein ebenso geheimnisvoller Fremder aus Indien klärt Verbrechen auf und zerschlägt Stück für Stück dieses Netz. Im Rahmen der Reiseerzählungen wurde der Roman auseinandergerissen :cursing: in eigenständige Geschichten: Der Fremde aus Indien, das Buschgespenst, der verlorene Sohn. Weltbild hat die Kolportage-Romane zusammenhängend veröffentlicht: Die Titel dieses letzten lauten: Sklaven des Elends, Sklaven der Arbeit, Sklaven der Schande, Sklaven des Goldes und Sklaven der Ehre I & II. Das Schöne daran ist, dass es alle gesellschaftlichen Milieus umfasst: es geht um Weber, Handwerker, Schriftsteller, Tänzerinnen, Reporter, Musikanten, Zirkus, Polizei, Bordelle aber auch Adlige, Gefängniswärter, Ärzte, Staatsanwälte, Richter,.... ach eigentlich ist glaube ich alles vertreten. Anders als bei Dumas wird das religiöse Leben in dieser hauptsächlich protestantischen Gegend nicht ausgeklammert (außer dass keine der Hauptpersonen eine kirchl. Funktion inne hat). Es geht hier um Volksfrömmigkeit.


    Es wäre ein historischer Roman, aber der Autor hat ja aus seiner Zeit geschrieben.

    Aramis Das ist eine interessante Frage. Was mich bei Dumas irritiert, dass es eine lebenslange Freundschaft ist, bei der die Freunde mal 10 Jahre ohne Kontakt zueinander sind.


    Das Wort Freund hat im deutschen unterschiedliche Bedeutungen. Das hat mich immer ziemlich gestört. Eine Frau hat eine Freundin, aber für das gleiche Verhältnis, also nur eine Freundschaft zwischen Junge und Mädchen, gibt es keinen Begriff, denn hier wird Freund zu Liebhaber.

    Ich habe mich entschlossen, hier mal einen neuen Thread zu eröffnen. Ich denke, dass kaum jemand, der sich mit den Ereignissen des 17.Jhdts beschäftigt, darumherum kommt, sich etwas mit Religion zu beschäftigen. Schließlich beeinflußt der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten gerade in diesem Jahrhundert das Geschehen.


    In loser Folge möchte ich euch hier religiöse Traditionen vorstellen. Wenn man was zum Kirchenjahr macht, fängt man eigentlich am ersten Advent an, aber das ist mir zu Lange hin. Ich kann hauptsächlich was zur katholischen Kirche beitragen, aber vielleicht fühlt sich jemand berufen, die protestantische Seite zu ergänzen.


    So, dann fangen wir gleich mal an, mit einem Feiertag, für manche, für andere auch nicht:


    Nein,.................. ich meine nicht Halloween!


    Da versuche ich mich davor zu drücken, was mit Kindern aber schwierig ist.


    Ich meine Allerheiligen . Dieser Feiertag wurde eingeführt, weil es aufgrund der großen Zahl an Heiligen nicht mehr möglich war, jedem einzelnen angemessen zu gedenken. Papst Gregor IV legte diesen Tag auf den 1.November (das Fest selbst wurde vorher Häufig im Frühjahr begangen). Seit dem Ende des 8. Jhdt in Frankreich und seit etwa 835 ist der Gedenktag für die gesamte Westkirche am 1.November. Seit dem Ende des 10.Jhdt. folgt auf Allerheiligen ein Gedenktag für alle Verstorbenen, ausgehend von der Benediktinerabtei Cluny. Dieser Tag ist der 2.November.
    Aus rein praktischen Gründen wird heute meist Allerheiligen und Allerseelen zusammen begangen. Da Allerseelen üblicherweise ein Arbeitstag ist, wird an Allerheiligen morgends der Heiligen im Gottesdienst gedacht, während nachmittags eine Gräbersegnung stattfindet, letztere häufig auf dem Friedhof.
    Heilige klingt ja irgendwie Hochtrabend, aber zu Beginn waren Heilige sehr häufig Martyrer, Menschen, die in schwierigen Zeiten für ihren Glauben gestorben sind.
    Das im Wikipedia-Artikel benannte Fegefeuer hat glaube ich, für die meisten Menschen keine Bedeutung mehr. Die Erinnerung an Verstorbene (vor allem Bekannte und Verwandte) steht meines Erachtens heute im Vordergrund.


    Ehrlich, dass diese Feste schon so alt sind, das hätte ich nicht gedacht!


    In Deutschland und Österreich feiern Protestanten am Tag vor Allerheiligen den Reformationstag. Hier geht es darum, dass Martin Luther seine 95 Thesen am Tag vor Allerheiligen an der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen hat. Das war 1517.

    @Alienor das ist Schade, dass du so schlechte Erfahrungen mit deinen Lehrern gemacht hast. Ich bin eigentlich mit den meisten klargekommen. Ein paar Lehrer hatte ich aber auch, mit recht eigenartigen Vorstellungen. Interessanterweise haben einige meiner besten Lehrerinnen im Habit unterrichtet, aber das ist nicht Repräsentativ, ich hatte glaub' ich 3 Nonnen als Lehrerinnen.
    Aramis dein Beitrag führt uns zurück zum Thema, wenn auch vielleicht nicht beabsichtigt. ;) Mein Wissen über die Gründung von Schulen ist nicht gerade überragend. Da gibt es ein frz. Lied "sacre charlemagne" das bezieht sich auf Karl den Großen und dessen Bildungsreform.


    Tatsache ist, Bildung war früher (und in manchen Ländern ist sie das heute noch) ein Luxus. Der größte Teil der Bevölkerung war zu sehr mit dem "Über"leben beschäftigt, um Zeit für's Erlernen von Lesen und Schreiben zu haben. Wer diese Zeit erübrigen konnte, waren Adlige und auch Ordensangehörige. Wenn man bedenkt, dass ja früher alles von Hand geschrieben wurde, auch ganze Bücher und dass Klöster hier durchaus eine Schlüsselfunktion inne hatten, hinsichtlich der Sammlung und Verbreitung der Handschriften, wird es, denke ich leicht ersichtlich, dass die Klöster sich ihre Schreiber selbst herangezogen haben. Wikipedia meint auch, dass Karl der Große die Äbte und Bischöfe zur Gründung von Schulen verpflichtet hat.


    Den Schulbesuch, wie wir es kennen, gibt's ja noch nicht so lange. Noch meine Oma hatte nur im Winter unterrichtet, der Rest des Jahres wurde auf den Feldern gearbeitet. Außerdem gab es nur Einen Lehrer, der alle Klassen gleichzeitig unterrichtet hat. Weiterführende Schule war glaube ich, sowieso ein Fremdwort. Soldaten mußten glaube ich, ebenfalls lesen und schreiben lernen, daher waren vielerorts Kriegsveteranen dann die Lehrer.


    Zum Religionsunterricht muß ich nur daran denken, wie Eltern beim letzten Elternabend meines 8-jährigen reagiert haben. Sie waren entsetzt, dass Religion ab der 3. Klasse nach Konfessionen getrennt unterrichtet wird! Wohlgemerkt, das waren die Eltern, die nach eigener Aussage mit Religion nichts am Hut haben. Der Hintergrund ist der, dass Katholiken in der Regel in der 3.Klasse zum ersten Mal zur Kommunion gehen dürfen, und darauf auch im Religionsunterricht vorbereitet werden. Bei den evangelischen konzentriert sich das auf die Konfirmation, die ist aber deutlich später.