Beiträge von Percy

    Hallo, das klingt ja gut! Was gefällt dir denn besonders? Welche Interessen hast du?

    Gibt es einen Lieblingsmusketier?

    Grüße von

    Percy

    Starker Tobak!

    Und ich habe mich gerade erschreckt, wie suggestibel das menschliche Hirn ist.

    Während ich bei Alienor de La Fére s Frage bereits insgeheim dachte, dass Mordaunt sich ganz gewiss in einen Wahn und eine Verklärung seiner Mutter hineingesteigert hat, tat er mir dann beim Lesen des von Aramis nüchtern zusammmengefassten Sachverhaltes extrem leid und ich fand es nachvollziehbar, warum er den Henker ermordete, den König, der ihn um Adel und Vermögen gebracht hat, köpfte, und außerdem Lord Winter und unsere vier Freunde umbringen will. Das ist wirklich ein starkes Stück, was ihm da alles in seinem Leben angetan worden ist. Er hat direkt als kleines Kind erfahren, dass Geld die Welt regiert, er seiner Mutter ziemlich egal ist und seine Bezugsperson, die Amme, sich nur für Geld um ihn gekümmert hat und er ihr noch "egaler" war. Lieblosigkeit aller Orten. Auch Lord Winter macht nach Myladys Tod keine Anstalten, das Kind seines Bruders zu finden und wenigstens den Neffen zu einem besseren Menschen zu erziehen, als seine Schwägerin es war und er selbst es ist. Mordaunt wäre seine Chance auf Wiedergutmachung gewesen.

    Und unsere vier Freunde, getrieben von Athos' Dunkelheit und d'Artagnans Angst und Schmerz kommen hier alles andere als gut weg.

    Und trotzdem fiel mir all dies beim Lesen von VAA nicht auf. Mordaunt war mir von Anfang an unsympathisch, seine Sermone weihevoll und auf sentimentale Rührung seines Gegenübers ausgelegt (ähnlich Mylady-Felton), was das Lesen sehr unangenehm machte. Bei Dumas hatte ich keinerlei Mitleid mit Mordaunt verspürt, war voll auf der Seite seiner Gegner, unserer Freunde. Ist es nicht unheimlich, wie ein Autor vom Kaliber eines Dumas unsere Sympathien beeinflussen kann?

    Würden wir Männer wie Athos, Porthos, Aramis und d'Artagnan in der Realität kennenlernen, wären sie sicher alles mögliche, aber wir würden uns womöglich überhaupt nicht mit ihnen anfreunden, bzw. sie zum engeren Freundeskreis zählen wollen. Dumas macht sie uns gefällig und "schmackhaft"!

    Mir fällt noch eine weitere Szene ein:

    In VAA, als die Freunde Mordaunt nach der Hinrichtung des Königs in Cromwells Haus stellen und es zum Kampf zwischen d'Artagnan und Mordaunt kommt, entwischt Mordaunt durch eine Geheimtür und d'Artagnans Degenklinge gerät in die sich rasch schließende Tür und zersplittert wie Glas!

    Hier hat zwar keine Hand den Degen zerbrochen, aber ich laste das jetzt mal Mordaunt an.

    Um Himmels Willen, das wollen wir doch nicht hoffen. Denn das wäre ja ein Sakrileg! Die berühmte Antiquität wird Athos hoffentlich zu Hause gelassen haben!

    Oh, kommt das Degenzerbrechen etwa noch an anderen Stellen vor? Ich kann mich jetzt nur an Biscarat in den 3M erinnern, der beim berühmten Duell Musketiere kontra Kardinalisten seinen Degen nicht an Porthos übergeben will und ihn daher zerbricht und die Stücke über die Mauer wirft...

    Mir fällt noch eine großartige Stelle bzgl Degenmißhandlung ein:

    Ganz am Ende von 10 Jahre später, als d'Artagnan einen heftigen Disput mit dem König hat, wirft der Musketier seinen Degen dem König auf den Tisch und der König stößt ihn verächtlich von sich, dass er vom Tisch rutscht und zu Boden fällt. Daraufhin geht d'Artagnan die Hutschnur hoch und er fühlt sich ultimativ beleidigt und meint, selbst ein König dürfte das nicht mit einem Mann wie ihm machen, oder der Degen würde als Ruhestätte nur sein oder des Königs Herz finden. Alter!😳😳😳

    Direkt zu Anfang wird d'Artagnans Degen von den Knechten zerbrochen.

    Im letzten Band zerbricht Athos seinen Degen vor dem König, nachdem er ihn wegen Louise und Raoul zur Rede gestellt hat.

    Das mit dem Degen zerbrechen ist schon ein regelrechter Fetisch bei Athos....oder Dumas, falls dieser da eine phallische Referenz andeuten wollte!😂🤣

    Stimmt, da war Athos eindeutig die treibende Kraft und man konnte wirklich schaudern, zu was ihn die Dunkelheit in seiner Seele getrieben hat und wieviel Einfluss/Macht/Gruppenzwang er durch seinen bloßen Habitus auf seine Freunde hat.

    Das klingt nach einer interessanten Story.

    Ich persönlich denke auch, dass d'Artagnan als erster weich geworden wäre, sobald sie von ihrem Kind erzählt hätte. Er hätte fast nicht mitgemacht, als der Henker sie mitnahm und sie ihn daran erinnerte, dass sie sein gewesen war.

    Auch glaube ich, dass er bei der Hinrichtung mitgemacht hat, um einerseits Constance zu rächen, wie sich das als reuiger Ritter so gehört, aber andererseits auch aus Angst um seine eigene Unversehrtheit. Die Einschläge kamen schließlich näher!

    Bitte nicht lesen, falls ihr "Zwanzig Jahre später" noch nicht gelesen habt!


    So, jetzt in medias res.

    Da ich gerade in einer Fanfiction an einer Sequenz mitgeschrieben habe, in der Mordaunt erwähnt wird, geht mir folgendes durch den Kopf:

    Wer ist eigentlich Mordaunts Vater????

    Athos ist immer höchst betroffen und völlig enerviert, sobald Mordaunt ins Spiel kommt. Nicht, dass er noch sein Vater ist????

    Mordaunt soll ja irgendetwas in den Zwanzigern alt sein. Das würde passen, wenn man bedenkt, dass zwanzig Jahre vorher die vier Freunde zusammen kamen (1. Buch - Die drei Musketiere). Einige Jahre davor hatte Athos seine Ehe mit Milady. Sie hatte davor den Bruder von Lord de Winter geheiratet. Entstammte aus der Verbindung ein Kind oder hat sie ihn ziemlich flott vergiftet?

    Nach Athos weiß ich ad hoc nicht, ob sie noch eine andere Liaison hatte mit einem möglichen Kind.....

    Hm, heutzutage hätte Athos wahrscheinlich voller Panik einen Vaterschaftstest beantragt!🤣😂

    Sollte Athos der Erzeuger von Mordaunt sein, ist natürlich der Kampf im/am Boot besonders tragisch, würde Athos doch tatsächlich seinen Sohn umbringen.

    Andererseits glaube ich nicht, dass der dunkelhaarige Athos einen so blassen, farblosen Sohn produzieren kann.....

    Hm, mache ich mir da womöglich zu viele Sorgen? Oder wurde Mordaunts Abstammung bei Dumas irgendwo erwähnt und es ist mir entfallen?

    Ach ja, da sprichst du ein leidiges Thema an. Ich suche auch ständig nach ordentlichen Übersetzungen, da ich kein Französisch kann.

    Mein Favorit ist bisher die Ausgabe des Axel Juncker Verlag, Berlin. Übersetzung von Edmund Th. Kauer.

    Davon gibt es Die drei Musketiere, Zwanzig Jahre nachher und das auf zwei Bände reduzierte Zehn Jahre später (D'Artagnans Mission und König Ludwigs Doppelgänger). Altdeutsche Schrift, ich schätze, aus den 1920-30ern. Was zu Beginn der Reihe sehr amüsant zu lesen ist, trug mich zumindest bis zum Ende der Reihe, obwohl etliche Stellen zu sehr verkürzt wurden, was evtl dem Zeitgeist geschuldet war. Immerhin besser als die recht neue Taschenbuchausgabe des Fischer Verlags 1994. Daran bin ich echt verreckt.

    Zwanzig Jahre später habe ich übrigens als englische Übersetzung in den Oxford Classics gelesen. Auch nicht schlecht.

    Ha! Ich habe eine Methode gefunden, wie man den neuen Musketierfilm doch noch GUT finden kann.....!!!!!

    Haltet euch fest, die Methode ist brachial....! Und pink!!!!

    Meine Kinobegleitung und ich haben uns tatsächlich den neuen Barbiefilm angeschaut!!!!

    Im Kino hab ich mich dann erstmal verstohlen umgeschaut und tatsächlich saßen da bestimmt 40 % Männer!😄 Die meisten zwischen 20 und 30, aber auch ein paar (hust, hust) jenseits der 40.

    Tja, und was soll ich sagen, der Film hätte gewaltiges Kultpotential gehabt, wenn man bereit gewesen wäre, bei den Gags und Anspielungen mehr Grenzen zu überschreiten! Aber jedesmal, wenn so eine mögliche Szene kam und ich mich schon erwartungsvoll grinsend zurück gelehnt hatte, wurde nicht durchgezogen!

    Puh, und am Schlimmsten war, dass der Film tatsächlich männerfeindlich war! Nein, er war nicht wirklich feministisch, dafür war die Message auch zu schwach, aber eindeutig männerfeindlich!

    Also echt, ich schätze mich eigentlich als ziemlich lockeren Typen ein, der auch kein Problem damit hat, die Kerls ordentlich durch den Kakao zu ziehen (siehe meine Fanfiction), aber bis ich wirklich etwas als männerfeindlich empfinde, das dauert!

    Tja, als wir dann ernüchtert aus dem Kino kamen, platzten wir nur heraus: "Oh, Mann, dagegen war der Musketierfilm richtig gut!!!" 😂🤣

    Wir haben uns jetzt vorgenommen, alle paar Wochen ins Kino zu gehen, vielleicht findet sich ja mal ein Film, der uns gefällt! Oder wir sind tatsächlich sehr verwöhnt!😉

    Hm, hab den Text gerade gelesen. Ich muss ehrlich sagen, dass er mir nicht gefällt. Weder bezüglich Stil, noch bezüglich Inhalt.

    Es liest sich wie ein an den Haaren herbeigezogener Actionhelden-Verschnitt, gedreht für Netflix, und bitte mit ordentlich Blut und vielen Toten!

    Ich erkenne auch in den Handlungen unsere Freunde nicht. Würden sie tatsächlich dort sein, würden sie nicht einem "Master" (Dumas?) huldigen, höchstens dem König Frankreichs. Genauso unrealistisch ist das Ermorden der Schauspieler. So viel Reflektion besitzen Leute des 17. Jahrhunderts schon, dass sie erkennen, was eine unbeteiligte Person ist und was nicht. Sind ja keine Kleinkinder oder Steinzeitmenschen, die sich wahlweise das Sandschippchen oder die Keule über den Schädel ziehen.

    I am not impressed!

    Der Abschied von Athos? Welchen meinst du? Irgendwie komme ich durcheinander, wer sich wann wo verabschiedet hat. Und ich erinnere mich nur, dass Aramis und Porthos auf ihrer Flucht in Blois keine Pferde bekommen und sich stattdessen bei Athos welche holen. Bei mir waren da nur die üblichen Umarmungen und Adieu-Sagungen. Schwammen die Freunde etwa in Tränen???