Beiträge von Aramis

    Tessia Delvon

    Wow, Danke für den Hinweis! :):thumbup:Myladys Sohn gab es also schon in den 3M! Umso seltsamer, dass sie ihr Kind nicht ins Treffen führt, als Lord Winter und die Musketiere sie umbringen lassen wollen...

    Mordaunt wäre seine Chance auf Wiedergutmachung gewesen.

    Ja, dass sich Lord Winter nicht um seinen kleinen Neffen gekümmert hat, bloß, weil dieser der Sohn seiner verhassten Schwägerin war, ist schwer nachvollziehbar. Das Kind konnte ja nichts für die Verfehlungen seiner Mutter. Na gut, Lord Winter bezahlte wenigstens für seine Härte mit dem eigenen Tod. Aber so weit hätte es nicht kommen müssen, wenn er sein Hirn eingeschaltet gehabt hätte....:rolleyes:

    Tja, Dumas brauchte halt auch in den VAA einen absoluten Bösewicht, den die 4 Freunde, wie schon in den 3M, gemeinsam zu bekämpfen hatten. Und da griff er eben zu Myladys Sohn, von dessen Existenz in den 3M natürlich keine Rede war. 8)Mylady hätte ja in Armentières ihre Mutterschaft und ihren kleinen Sohn ins Feld führen können, um ihr Leben zu retten....

    Der kleine John Francis wurde von einer französischen Amme aufgezogen, die das 5jährige Kind seinem Schicksal überließ, als kein Geld von der toten Mylady, die ihren Sohn 3mal bei seiner Amme besuchte, mehr eintraf. Diese Amme nannte dem Jungen den Namen seines Onkels, Lord Winter, an den er sich wenden solle. Ein Minister von Kingston las den weinenden und um Almosen bettelnden Jungen auf offener Straße auf, unterrichtete ihn in der calvinistischen Religion und ließ ihm alle Bildung zukommen, die er selbst besaß. Außerdem half er dem Jungen bei der Suche nach seinen Familienangehörigen. Durch Mordaunts zufälliges Zusammentreffen mit dem Henker von Bethune auf seiner Reise nach Paris erfuhr er, dass seine Mutter von seinem Onkel und 4 Komplizen getötet worden war, und er wusste bereits, dass König Charles ihm seinen Adelstitel aberkannt und ihn seines Vermögens beraubt hatte. Das alles erzählt Mordaunt im Kapitel 50 La lettre de Cromwell, als er Mazarin den Brief Cromwells übergibt.

    Der König, der als Elefant im Porzellanladen in die Geschichte einging

    :D:D:DHihi, jawohl, als Königselefant! Denn er zerbricht ja nix höchstselbst, sondern lässt gnädig seine Untergebenen alles zerbrechen! :thumbup::thumbup::thumbup:

    Jaaa, an diese Stelle kann ich mich erinnern! Großartige Szene!! :love::love::love::thumbup:

    :D:D:DHahaha, der arme Louis! Dauernd wird ihm was im Zorn vor die Füße geschmissen oder vor ihm demonstrativ was zerbrochen! - Hm, ich glaub, ich muss mal eine Miniatur drüber schreiben...;)

    Außerdem hat ihn Raoul darum gebeten

    :whistling::whistling::whistling::whistling:Ok, das ist das einzige Motiv, das in meinen Augen wirklich zählt.


    Um die Nachkommenschaft zu sichern, hätte Athos m. E. schlicht das tun können, was damals alle Väter taten, nämlich eine (vor allem finanziell und besitzmäßig) passende und ertragreiche Ehe für seinen Sohn zu arrangieren. Trafen diese Kriterien auf die Braut in spe nicht zu, so wählte man eben eine andere, bessere Partie. Liebe war dabei kein Kriterium sondern bloß Thema in Molière-Komödien, und die sogenannte Liebesehe ohne Rücksicht auf gewisse Verhältnisse ist, wenn ich nicht irre, eine Erfindung des 19. Jh., dem Dumas ja angehörte.

    Laut Wikipedia entstammte Louise altem, aber verarmtem Adel, also war sie gesellschaftlich und fianziell keine gute Partie für Raoul, den Grafensohn. Wie und wann ist sie zur Herzogin avanciert? Ich hab dazu jetzt nix Konkretes gefunden....

    Im Wikipedia-Artikel über Louise gibt es übrigend eine interessante Stelle:

    Nach dem Beginn des Devolutionskriegs begab sich Ludwig zu seinem Heer auf den Kriegsschauplatz in die Spanischen Niederlande und gebot seiner Gemahlin, mit ihrem Gefolge, zu dem auch Madame de Montespan gehörte, später nachzukommen. Louise musste hingegen in Paris zurückbleiben. Doch sie fügte sich nicht, reiste ohne Ermächtigung ab und traf in La Fère (!) auf das Gefolge der Königin, was Marie Therese erzürnte, und auch deren Hofdamen kritisierten Louises Benehmen. Trotzdem reiste Louise mit der Königin und deren Begleitern weiter nach Avesnes und begegnete dort im Juni 1667 dem Souverän, der sie indessen kalt empfing. Ludwig begann wahrscheinlich damals seine intime Beziehung mit Madame de Montespan.

    Hat Dumas das Treffen in La Fère im VdB eingebaut? Bin grad zu faul zum Nachschlagen....:whistling::whistling::whistling::whistling:

    Oh, stimmt, das hatte ich ganz vergessen! :whistling::whistling::whistling: Boah, wie peinlich ist das denn? Ich meine, Louise und ihr Techtelmechtel mit dem König geht doch bloß Raoul etwas an, oder? Er ist ja ein Mann und kein Baby mehr...

    Oh, kommt das Degenzerbrechen etwa noch an anderen Stellen vor? Ich kann mich jetzt nur an Biscarat in den 3M erinnern, der beim berühmten Duell Musketiere kontra Kardinalisten seinen Degen nicht an Porthos übergeben will und ihn daher zerbricht und die Stücke über die Mauer wirft...

    Ja, Athos`Einfluss und Macht über seine Freunde kommt auch in den VAA auf der Place royale zum Ausdruck. Er sagt dort schlicht zu Aramis: "Zerbrecht Euren Degen. Ich will es." Und der Abbé tut es, obwohl er innerlich vor Zorn kocht.

    Ich persönlich denke auch, dass d'Artagnan als erster weich geworden wäre,

    8):thumbup:Ja, das scheint mir sehr realistisch....und ich glaube auch, dass Aramis auf seiner Seite gewesen wäre. Und Porthos sicher auch, denn ihm und Aramis hat Mylady ja nichts getan. Allerdings wiegt ihr Mord an Constance sehr schwer. Hätte sie diesen nicht begangen, wäre sie wohl davongekommen. Ich weiß nicht, ob Lord Winter es ohne Athos geschafft hätte, sie zu finden?

    :whistling: Keine Ahnung...ich hab auf archiveofourown.org mal eine FF gelesen, in der Athos den kleinen Mordaunt adoptiert und unter dem Namen Georges aufzieht. Der Plot war dann, dass Lord Winter der Böse ist, der das Kind seines Erbes berauben will, der Junge aber von d`Artagnan gerettet wird und schön langsam rauskriegt, wer sein Ziehvater eigentlich ist und was dieser mit seiner Mutter gemacht hat. Ich kann mich aber nicht mehr an die Details erinnern. Ich glaube, es kam zwar zur Konfrontation zwischen den beiden, aber nicht zur grausamen Eskalation wie in den VAA.

    Mylady hätte Mordaunts Existenz eigentlich in Armentières ins Feld führen und erklären können, dass sie ein Kind hat - wenn das dort zur Sprache gekommen wäre, hätte Athos sie dann tatsächlich umbringen lassen?

    ein klein wenig ist Mordaunt ja auch sein Stiefsohn

    ;)Ein klein wenig? Ich denke, Mordaunt ist tatsächlich Athos`Stiefsohn, oder? Athos`Ehe mit Mylady wurde offiziell nie geschieden, er dachte bloß, seine Frau sei tot, aber da irrte er sich gewaltig. Myladys 2. Ehe mit Lord Winter dem Älteren war zwar bigamistisch und vor dem Gesetz ungültig, Mordaunt somit ein illegitimes Kind, aber er war Myladys leiblicher Sohn, und sie immer noch mit Athos in gültiger Ehe verheiratet...

    Ich kann da jetzt nicht wirklich eine Ähnlichkeit mit meinem Text erkennen, dazu ist diese Novelle hier zu gewalttätig...da schließe ich mich ganz Percys Urteil an. Bloß die Stelle, in der Mylady (ausgerechnet sie! ^^) nach der Polizei rief, hat mir gefallen.

    Die Lebensdaten des Autors sind mit 1862-1960 angegeben, steht auch so in Wikipedia. Der erreichte ja methusalemisches Alter!

    Aramis`Streben nach Macht wird einzig nur von seinem Freundschaftsgefühl gebrochen, und Porthos`Tod ist für ihn wohl der schrecklichste Moment seines Lebens. Aber auch der Abschied von Athos ist herzzerreißend. ;( Ja, ein Machtmensch & Politiker darf keine Skrupel haben, sonst hat er schon verloren...

    :thumbup::thumbup::thumbup:WOW!! Du hast den VdB echt von vorn bis hinten durchgelesen?! Hut ab!! :whistling::whistling::whistling: Ich hab das nicht geschafft, ich konnte den bloß auszugsweise und querbeet lesen, aus eben jenen Gründen, die du oben in deiner Buchkritik schon angeführt hast. Wobei es, wie du schriebst, jedoch auch sehr schöne Szenen darin gibt, die mich beim Lesen sehr berührten. Aber im Großen und Ganzen hinterließ dieses Werk bei mir einen unangenehmen Nachgeschmack, nicht bloß wegen dieser völlig irren Idee des heimlichen Königsaustausches mit sämtlichen Kollateralschäden, die Aramis als intelligentert Mensch eigentlich vorhersehen hätte müssen. Aber gut, er spielt also hier den "villain of the piece", nachdem es keinen Rochefort, keine Mylady und keinen Mordaunt mehr gibt. Irgendwie hat das Ganze für mich keinen roten Faden, keine klare Botschaft. (Obelix würde jetzt wohl, wie im Kupferkessel, wütend sagen: "Und die Botschaft?! Was ist mit der Botschaft?!" ;)) Was will der Autor (bez. die Autoren) damit vermitteln?? Alte Liebe rostet nicht? Wer hoch steigt, fällt tief? Das Leben, eine einzige Enttäuschung??