Beiträge von Aramis

    Nein, nein, er hat ihr Gesicht gesehen. Eindeutig! Daraufhin hat er gesagt, dass das die Frau war, die ihn umbringen wollte.

    Ah? Na also! :thumbup:D`Artagnan hat den Valcour-Siegelring in der Tasche, als er an Isabelles Tür klopft. Und nur aufgrund dieses Rings lässt ihn der Diener (wohl Myladys Handlanger) rein. Wenn d`Artagnan das Gesicht der Toten gesehen hat, dann müssten in seinem Hirn bei Myladys Anblick sofort alle Alarmglocken schrillen! Sie muss es ja drauf anlegen, Isabelle möglichst ähnlich zu sehen, sonst wär ihre ganze Maskerade ja sinnlos! Stattdessen gibt er ihr den Ring und lässt sich ihre Lügen aufbinden. Erst als er das verborgene Bild und Rochefort auf der Treppe sieht, checkt er endlich, dass da was nicht stimmt....:rolleyes:

    ||Mann, hier zeigt es sich auch, wie blöd Myladys Idee ist, Athos die tote Isabelle ins Bett zu legen! Denn wenn ich jemanden ermorde, um dessen Platz einzunehmen und seine Rolle erfolgreich weiter zu spielen, dann lass ich die Leiche des Betreffenden säuberlichst verschwinden und leg sie nicht anderen Leuten ins Bett! X/

    aber d'Artagnan wußte nicht, wer die Kutschenblonde war, bloß dass sie "zarte Hände" hätte,

    :|Hä?? Ok, dann war er also zu...äh, geistig verwirrt, sich ihr Gesicht anzuschauen, und hat nur auf ihre Hände geguckt??? Schön dumm, wenn man wen identifizieren will! Wozu war er denn dann im Leichenschauhaus?! Wieder so eine hirnrissige Ungereimtheit, die mich fertig macht! X(:thumbdown::thumbdown::thumbdown:

    M.E. hätte das Ganze so ablaufen müssen: D`Artagnan erkennt im Leichenschauhaus das Gesicht der blonden Toten als dasjenige der Kutschenfau, allerdings kennt er natürlich ihren Namen noch nicht. Doch wie der Zufall es will führt ihn der Valcour-Siegelring genau in Isabelles Haus, wo ihre Doppelgängerin schon Stellung bezogen hat. Er ist zutiefst geschockt, die Totgeglaubte lebend vor sich zu sehen und stellt sie zur Rede. Mylady versucht zuerst, sich rauszuwinden, zufällige Ähnlichkeit etc., aber als d`Artagnan ihr den Valcour-Siegelring zeigt und erklärt, dieser gehöre einem im Wald verscharrten Toten, zieht sie ihren Dolch, um d`Artagnan zu töten und den Ring, das Beweisstück des Mordes am Ehepaar Valcour, an sich zu bringen, denn der Gascogner überlässt ihn ihr natürlich NICHT freiwillig. Heftiges Handgemenge, sie verliert ihre Perücke, und jetzt erkennt Jeder, dass es Mylady in Isabelles Rolle ist! Aber da taucht überraschend Rochefort auf, d`Artagnan muss fliehen, Mylady schießt ihm hinterher, er schleppt sich verletzt zu Constance etc.

    Mir waren das irgendwie zuviele blonde Frauen, als d'Artagnan bei der anderen im Schloss herumschnüffelt, dachte ich erst, das sei die Blonde aus der Kutsche.

    ;)Tja, vermutlich war`s genau das, was d`Artagnan und die Zuschauer denken sollten, Myladys Plan gemäß. :/Oder sollten die Zuschauer Myladys Doppelspiel hier sofort durchschauen?? Jedenfalls entdeckt d`Artagnan ja im Schloss Isabelles Porträt, welches, wenn ich mich recht erinnere, unter einem Tuch verborgen ist, und erkennt die Frau, die er in Meung gesehen hat. Oh, und dann gibt`s da ja noch die Szene, in der er Isabelles Leiche identifiziert! Diese Szene kam vor der Szene mit Mylady im Schloss, oder irre ich mich da?? Fazit: Wenn d`Artagnan bereits aus dem Leichenschauhaus wusste, dass die Kutschenblonde tot war, dann war`s ja für Mylady höcht riskant, ihm ihre Isabelle-Rolle vorzuspielen! Oder seh ich das falsch??

    Wo sieht man, dass diese Blonde die Verbindungsfrau zwischen König und Buckingham ist?

    :whistling::whistling::whistling::whistling: Öhm, ich hab das jetzt bloß mal so interpretiert. Mylady schreibt in einer Szene einen (vermutlich gefälschten) Brief, die Königin und Buckingham haben offenbar gefälschte Nachrichten voneinander erhalten, und ich bin sicher beeinflusst von der Handlung in Dumas`Roman.

    Aber Isabelle und ihr Mann könnten hier natürlich auch Parteigenossen Benjamins de la Fère und der protestantischen Verschwörer sein. Auf die ist Richelieu sicher mindestens ebenso scharf! Und die Tatsache, dass unter den Toten im Wald noch 2 Leute mit Siegelring waren, würde diesen Schluss nahelegen. Doch vll war Isabelle ja beides? Verbindungsfrau UND protestantische Verschwörerin? Denn Buckingham unterstützte ja die französischen Protestanten!

    X(Boah, dieses Rätselraten ist echt eine Zumutung! Und die Lösung desselben soll dann ein halbes Jahr später im 2. Teil präsentiert werden?! Dass ich nicht lach! Grrrr!

    "die blonde Ische"

    Aaaaalso, nach reiflicher Überlegung scheint es mir, dass sich die Sache mit dieser Dame so verhält:

    Die schöne blonde Comtesse Isabelle de Valcour (hab ihren Namen extra nachgeguckt) ist die Verbindungsfrau zwischen Königin und Buckingham. Ihre Aufgabe hier ist also diejenige der Chevreuse in Dumas`Roman. In dieser Funktion trifft sie per Kutsche zusammen mit ihren Begleitern in Meung ein, bei denen offensichtlich auch ihr Herr Gemahl, Tancrède de Valcour (kommt in der Besetzungsliste tatsächlich vor!), mit dabei ist, denn de Valcours Siegelring wird ja von Aramis gefunden, der ihn dem holzbeinigen Totengräber per Psychofolter entreißt.
    In Meung werden die Gräfin und ihr Anhang von Mylady, Rochefort und deren Schergen überfallen und offenbar umgebracht. Zuvor verletzt Isabelle aber noch rasch d`Artagnan, weil sie ihn für einen ihrer Feinde hält. Er bricht bewusstlos zusammen. Mylady befiehlt dem Alten, Klar Schiff zu machen (im Sinne von "Legionär Hochgenus, feg das hier zusammen, und dann Schwamm drüber!"), und der entsorgt den Bewusstlosen zusammen mit den übrigen Toten im Wald. Wie der arme Alte es trotz seiner Behinderung schafft, alle Toten zum Tor hinaus zu schleifen, bleibt ein Rätsel.
    Isabelles Leiche landet auf obskuren Wegen in Athos`Bett, vermutlich von Mylady herself dort deponiert, um Athos aus Rachgier wegen Mordes verhaften zu lassen und seinen Kopf rollen zu sehen. Dass gleich am frühen Morgen die Polizei auftaucht, lässt auf Denunziation schließen.
    Daraufhin begibt sich Mylady ins heimatliche Schloss der ermordeten Gräfin de Valcour, um dort mit Hilfe einer blonden Perücke deren Rolle zu spielen und außerdem, vermute ich mal, Buckingham mit einem gefälschten Brief im Auftrag Richelieus nach Frankreich zu locken. In ihrer Rolle als Isabelle trifft sie im Schloss Valcour auf d`Artagnan, der auf der Suche nach dem Besitzer des von Aramis konfiszierten Siegelrings ist. Die vermeintliche Isabelle behauptet, wegen langer Krankheit das Haus nicht verlassen zu können, und ihr Ehemann sei in der Provinz auf Pferdekauf. D`Artagnan geht unverrichteter Dinge wieder, trifft im Stiegenhaus überraschend auf Rochefort, schleicht diesem hinterher, wird von Mylady angeschossen und flieht.

    Klingt das logisch?

    D'Artagnan war mir zu soft und profillos, Porthos kaum vorhanden, Athos ein passiver Trauerkloß und Aramis eine sadistische Abweichung ohne Eleganz.

    :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:Ja, genau so hab ich die Vier auch empfunden. Traurig. X/ Man fragt sich, was die eigentlich miteinander zu tun haben, Unzertrennliche sind sie jedenfalls keine. Und ihre Kameraden schauen aus wie eine zusammengewürfelte Schiffsmannschaft oder eine Schulklasse - irgendwie duckmäuserisch, absolut kein Selbstbewusstsein, kein Korpsgeist! Allerdings bei diesen schäbigen Uniformen auch kein Wunder.:pinch:

    Und das sagt einer, der sonst kein großer Milady-Fan ist

    Ich mag sie auch nicht besonders, aber hier gefiel sie mir wider Erwarten ganz gut. (Ausgenommen natürlich ihre Blödheit, das Kollier vorm Absprung an d`Artagnan rauszugeben.)


    Hoffentlich bekommen wir ein ordentliches Bastionsfrühstück und eine schön ausführliche Szene im Roten Taubenschlag inklusive Athos Extratour. Und dann hätte ich gerne einen gründlich-sezierenden Blick in die Behausung des Henkers von Lille.

    Dein Wort in Gottes Ohr! Aber ich fürchte, dass man da ebenfalls pfuschen wird, wie schon hier mit dieser verfrühten Leutnantsernennung...:rolleyes:

    Die Hugenotten in diesem Film sind auch so ein typischer Flicken - der Streifen beginnt ja gleich mal mit eingeblendetem Text (gähn, jetzt auch noch lesen! Wie in der Schule!), à la Dokumentarfilm. Dann hätten wir also Literaturverfilmung, Geschichtsdoku, Historienschinken, Abenteuerfilm, Verschwörungsthriller und Krimi in einem Film zusammengedrängt. Bissl zuviel auf einmal, find ich. Daher auch diese Unausgegorenheit, die mangelnde Charakterzeichnung, das zusammenhanglose Springen von einer Szene zur anderen.

    Aber vor der Fortsetzung hätte ich gern mal mit dem Regisseur geredet

    Das kann man ihm nur wünschen! :thumbup::thumbup::thumbup:

    Was ich am meisten an dem Ganzen vermisst hab, war echte, unverwechselbare Originalität. Wo man sich beim Anschauen sagt: Wow, welch ein inspirierender Film! Den vergisst man nicht! Aber je länger ich im Kino saß, desto mehr hatte ich den Eindruck, für diesen Streifen wurde alles Mögliche aus bereits vorhandenem Material entwendet und zu einem flachen, uninteressanten Flickwerk zusammengestoppelt, das nicht mal unterhaltsam wirkt sondern bloß langweilt. Keine Brillanz, keine Kreativität, keine Eigenständigkeit, kein Genie. Wie schon Umberto Eco damals sagte: Einer vom anderen abgeschrieben.

    kaloubet
    Vielen Dank für den link!!:) Anhand der Ausstellungsfotos ist mir erst so richtig aufgefallen, wie westernmäßig die Männerkostüme tatsächlich wirken (und sicher wirken sollen). Daher wohl auch diese seltsamen Hüte mit den kaum vorhandenen Hutfedern. Die Damenkleider schauen ein bissl besser aus, wobei Mylady mit ihrem Kleid m. E. jedoch durchaus als Showgirl im Saloon auftreten könnte.

    Die Filmkritik find ich allerdings ein bissl blauäugig. Aber verständlich, immerhin handelt es sich ja um einen französischen Film, vive la France! etc., da drückt man als Franzose sicher mehr als bloß ein Auge zu.;)
    Überhaupt hab ich den Eindruck, die diversen Filmrezensionen sind zwar von einem gewissen Unbehagen geprägt, was diesen Film betrifft, versuchen aber, die offenkundigen Schwächen zu übergehen, um den gewünschten Hype und die damit verbundene geplante Fortsetzung nicht zu gefährden.
    Daher glaub ich auch nicht, dass fundierte Kritik an dem Ganzen willkommen ist....

    stehenden Fußes ins Kino gegangen, nur um mit uns diskutieren zu können?

    :whistling::whistling::whistling:Tja, was tut man nicht alles..aber egal, jetzt hab ich`s also gesehen und kann entsprechend mitreden. 8o

    Was den Regisseur (und vor allem die beiden Skriptschreiber) betrifft, hast du recht, mit dem sollte man mal ein ernstes Wort reden! Schließlich steckt hier eine Menge Geld drin, da darf man schon ein wenig mehr Qualität erwarten! X(

    Allein schon diese Pseudo-Kampfszenen: In ganz Europa und sicher auch in Frankreich gibt es mittlerweile einschlägige HEMA-Trainer und -vereine, da hätte man doch todsicher einen Rapieristen auftreiben können, der mit den Leuten ein paar nette Techniken einstudiert! Aber mit der Kamera wackeln ist halt einfacher und billiger. Genauso steht`s mit historischem Tanz - es gibt unzählige Spezialisten, die sich damit beschäftigen, aber nein, Buckinghams Maskenballgäste tanzen da irgendwas Undefinierbares zu französischer Barockmusik, die es, so wie sie sich anhörte, wohl erst zu Louis quatorze-Zeiten gab. Aber egal. Das sind sowieso Nebensächlichkeiten.8)

    Ja, diese Schubs-Szene ist echt dämlich, Athos kommt da rüber wie ein Greis mit Rollator! Dafür ist er also zusammen mit d`Artagnan rüber nach England gesegelt?! Da hätt er auch gleich zu Haus bleiben können! X(Und was Porthos betrifft, so hab ich bis zum Ende des Film komplett vergessen gehabt, wie er aussieht, weil er so selten ins Bild bez. zum Einsatz kam! Wie kann man eine tragende Hauptfigur nur so dermaßen vernachlässigen! X(

    :|Tja, irgendwie konnten sich die Filmemacher offenbar nicht entscheiden, ob sie einen Krimi/Thriller oder einen Abenteuerfilm drehen wollten.
    ;)Ich hab ja beileibe nix dagegen, die Musketiere in eine Krimihandlung zu verwickeln, aber aus Dumas`Roman einen Krimi zu machen, das geht m.E. eindeutig zu weit. Diese 3 Musketierdarsteller (exclusive Athos, denn der sitzt ja im Kittchen und hat mit seinem Leben abgeschlossen) sind beileibe kein Hercule Poirot und schon gar keine Miss Marple, und das merkt man ja auch an ihren mehr als dilettantischen Recherchen. :thumbdown:

    Ich hätte mir wirklich auch einen Wein genehmigen sollen

    ;)Der hilft eindeutig.:thumbup:
    Hm, in einer Kritik stand, dass dieser Film, obwohl er auf Fortsetzung angelegt sei, dennoch eine in sich geschlossene Geschichte erzähle, ohne Cliffhanger. Der Kerl, der das schrieb, hat wohl den Schluss mit dem im Dreck liegenden d`Artagnan nicht gesehen! Die Kameraführung wurde auch in anderen Kritiken bemängelt, ebenso das obskure Dunkel vieler Szenen und die schleppenden Dialoge. In einer Rezension bemerkte man sogar, dass man Dumas` Buch gelesen haben müsse, um der Filmhandlung überhaupt folgen zu können....

    :/Außerdem frage ich mich, wie es Mylady damals gelungen sein könnte, dem Henker von der Schippe zu springen. Der war ja sicher Profi in seinem Beruf, also keine handwerkliche Schlamperei! Hat sie ihn etwa bestochen? Und welche arme Kreatur hat der gute Mann dann an ihrer statt gehenkt?? Eine Strohpuppe??
    Mylady ist hier jedenfalls eine, die ebenfalls reingewaschen wurde. Denn sie hat diesen gewissen Marquis, ihren brutalen ersten Ehemann, ja als 15Jährige in reiner Notwehr umgebracht, als dieser sie wieder prügelte, um sie im Bett gefügig zu machen. Eigentlich sadistisch von Athos, sie dafür nachträglich vor Gericht zu zerren, noch dazu, wo er ja mit ihr ein Jahr lang glücklich verheiratet war! X( Nachdem er die Gerichtsbarkeit auf seinen Gütern innehatte, hätte er sie ja auch begnadigen können, anstatt sie ans Messer zu liefern! Kein Wunder, dass Mylady sauer auf ihn ist und seinen Kopf rollen sehen will. Ja, wie kaloubet schon schrieb: Ein Mordversuch im Affekt, das ist ihm zuzutrauen, aber nicht diese charakterliche Niedrigkeit!