Beiträge von Aramis

    Varo Borja versucht, als er die entsprechenden Holzschnitte aller 3 Bücher endlich zusammengerafft hat, mit ihrer Hilfe den Teufel herbeizuzitieren - das klappt aber nicht, weil einer der Holzschnitte von den Gebrüdern Ceniza gefälscht worden ist. Das ist ziemlich identisch mit der Filmversion, wo Boris Balkan auch infolge dieser Fälschung scheitert und in seiner Arroganz hilflos verbrennt, als er versucht, mit Hilfe Luzifers ein übermenschliches Wesen zu werden. Im Film gelingt es Corso aber, das Original in der Werkstatt der Brüder Ceniza aufzustöbern, und was er dann weiter unternimmt, bleibt (wieder einmal) offen -

    @Alienor & Astrid
    Ich hab noch nie ein "Buch zum Film" gelesen, und infolge eurer einschlägigen Kommentare dazu bin ich sehr froh, es nicht getan zu haben! Ich bin auch Literaturverfilmungen gegenüber immer äußerst skeptisch eingestellt, beim Anschauen, weil ich mir meine inneren Bilder, welche die Lektüre eines Buches in mir erzeugt hat, nicht zerstören lassen will. Da muss der entsprechende Film wirklich eklatant gut sein, um im Vergleich zu meinen subjektiven Vorstellungen bestehen zu können -

    @Alienor
    Nein, der Film beschäftigt sich nur mit der Jagd nach den 3 überlebenden Büchern des Aristide Torchia und Boris Balkans Untergang - wobei in ihm 2 Figuren des Romans zusammengezogen wurden (Balkan und Varo Borja). Balkan ist im Roman eine positive Figur und das Verbindungsglied zum Club Dumas, der im Film nicht vorkommt. Dieser 2. Erzählstrang, der sich mit Dumas und den 3 Musketieren beschäftigt, fehlt in der Verfilmung. Doch dies tut ihr seltsamerweise keinen Abbruch - ich find den Film sogar zwingender und konsequenter als das Buch -
    Was mich interessieren würde, ist, wie der Autor A. Perez-Reverte auf den Namen Aristide Torchia kam - ist das eine historische Gestalt? Der Name klingt für mich irgendwie seltsam und genial -

    @Alienor
    Ich kann das Buch nur empfehlen - es ist sehr gut und spannend geschrieben, und das Übersinnliche, Dämonische kommt beim Lesen total überzeugend rüber. Es gibt nicht nur tragische, sondern auch humorvolle Szenen, und diese Vielschichtigkeit und Farbigkeit geht dem Film irgendwie ab, find ich. Dort ist alles so grau in grau -

    @Alienor
    Ich fand Otfried Preußlers Buch wesentlich besser als den Film, da herrschte Atmosphäre - vor allem in den eindringlichen Schilderungen der Traumszenen. (Naja, meine persönlichen, spontanen Bilder im Kopf analog zur Lektüre eines faszinierenden Buches haben sowieso noch kein Regisseur und kein Film so umsetzen können, dass ich vollkommen zufrieden gewesen wäre ;) Außer DBs 3 Musketiere und die Verfilmungen von Agatha Christie`s Poirot mit David Suchet)
    Im Buch verirrt sich ein Trupp Werber in die Mühle am Koselbruch, und die Müllerburschen spielen, in Abwesenheit ihres Meisters, den arroganten, überheblichen Soldaten dank ihrer Zauberkräfte gehörig mit. Im Film hat man das zu einem Marodeur-Überfall auf das Dorf umgemodelt, wenn ich mich richtig erinnere.

    Wenn`s irgendwie geht, würde ich die Musketiere auf Französisch lesen - die deutschen Übersetzungen bringens irgendwie nicht wirklich, da geht viel vom Flair des Originals verloren. Abgesehen davon, dass ich jetzt keine wirklich ungekürzte deutsche Fassung benennen könnte - auch wenn alle Kapitel vorhanden sind, fehlen meistens einzelne Sätze und Passagen.
    http://www.amazon.fr/trois-mou…TF8&qid=1362086021&sr=1-1
    Ich hab diese Ausgabe hier, die müsste wirklich vollständig sein.
    Die VAA hab ich in dieser Ausgabe:
    http://www.amazon.fr/Vingt-ans…/ref=pd_rhf_se_p_t_1_3ESN

    Laut Angabe im Chorbuch "Ars Musica" von Gottfried Wolters stammen Text und Melodie aus dem 17.Jh., Flugblatt von 1638. Keine Ahnung, ob das auch wirklich stimmt; zur damaligen Dreißigjähriger Krieg-Jammertal-Stimmung würds jedenfalls gut passen -

    Mir waren die "Neun Pforten" in ihrer Verfilmung sogar lieber, dieser gewissen Atmosphäre wegen, als das ihnen zugrunde liegende Buch von Perez-Reverte. Sowas passiert mir wahrhaftig nicht oft.

    Douglas Fairbanks als D`Artagnan kenn ich bloß von ein paar youtube-Ausschnitten, und er gefällt mir nicht so gut wie Aimé Simon-Girard, der D´Artagnan im Diamant-Berger-Film. Fairbanks hat auch eine "Eiserne Maske" gedreht, soviel ich weiß -

    Mir gefallen auch bevorzugt Geschichten und Filme, in denen Bücher eine wichtige Rolle spielen. So auch die "Neun Pforten" von Roman Polanski. Ich mag diesen Film bloß wegen der Bücher, die drin vorkommen, und der mit ihnen verbundenen gewissen bibliophilen Atmosphäre, glaub ich - das geht so weit, dass ich sogar Johnny Depp in seiner Rolle als Bücherjäger gut find -

    A propos ältere Filme: Habt ihr zufällig "The Artist" gesehen? In einer Szene mimt der berühmte Stummfilmakteur auch D`Artagnan - ist das eine Hommage an den Diamant-Berger-Film? Oder an Douglas Fairbanks? Ich find diesen Film echt gut :thumbsup: , diese Filmemacher können ja doch, wenn sie nur wollen -

    Lest ihr öfters ebooks? Ich hab das noch nie gemacht (sture, hartnäckige Rückständigkeit und Fortschrittsverweigerung, ich gebs zu) - für mich muss ein Buch aus Pergament -äh! Papier sein, diesen typischen Büchergeruch ausströmen und sich manuell umblättern lassen, sonst fehlt mir der sinnliche Kick, beim Lesen. Ich mag auch die alte deutsche Fraktur-Druckschrift in alten Büchern total gern, oder Faksimile-Drucke. Von Originalausgaben gar nicht zu reden! Ein verwinkeltes, bis an die Decke vollgerammeltes Buchantiquariat ist für mich der Garten Eden. :rolleyes: Leider kosten solche Schätze einiges -

    Ich hab von diesem Film mal einen Ausschnitt auf youtube gesehen, glaub ich - ein äußerst seltsames Duell auf Leitern, rauf und runter 8| - diese spektakuläre Einlage hat dann in meine Weihnachtsgeschichte "Die Flucht nach Ägypten" reingefunkt -

    In Österreich existiert zu Mariä Lichtmeß der Brauch des "Lichtmeß-Singens" - eine Gruppe Burschen und Männer wandert im Dorf von Haus zu Haus, bringt den Hausleuten ein sängerisches Ständchen und kriegt dafür was zu trinken, bez. eine Geldspende, die dann hinterher, beim "Lichtmeß-Mahl", gemeinsam verprasst wird - soll angeblich in früheren Zeiten ein Mittel zur Essensbeschaffung für entlassene Dienstboten, Bauernknechte etc. gewesen sein, hab ich gehört. In meinem Dorf wird dieser Brauch heute noch zelebriert.

    @Alienor
    Nein, Angélique wurde von Michèle Mercier gespielt, Mylady im 61er von Mylène Demongeot.
    Jaques Toja war damals auf diese typischen Schönlingsrollen geeicht - in "Scaramouche" mit Jean Marais mimte er einen jungen Schauspieler in einer Wandertruppe, zusammen mit Louis de Funés und Philippe Noiret - der war da auch noch ganz jung! Total süß!