Ich mache hier mal dieses Thema auf, um den OT-Teil aus der Waffendiskussion herauszuholen. Denn das Thema an sich finde ich zu interessant, um es OT in einem andern Thread zu diskutieren .
Alienor sagte da Folgendes:
"Mein absolutes Lieblingsbuch ist "Die drei Musketiere"; meiner Meinung
nach der beste der drei Romane, habe ich auch schon ein paarmal gelesen.
"20 Jahre später" finde ich auch noch sehr gut, aber es ist nicht mit
den Musketieren zu vergleichen, und ausserdem finde ich es traurig, dass
in "20 Jahre später" bereits so eine große Distanz zwischen den vieren
entstanden ist, ich persönlich hatte beim Lesen den Eindruck, dass da
keine so intensive Freundschaft mehr zwischen den Vieren entstanden ist,
die 20 Jahre, in denen sie sich nicht gesehen hatten, schufen doch eine
große Distanz, die sich nicht mehr so ohne weiteres überbrücken ließ.
Am intensivesten war die Freundschaft von Athos und d´Artagnan in "20
Jahre später", die fast so etwas wie eine Vater-Sohn Beziehung hatten,
und immerhin vertraute Athos ihm am Ende sogar Raoul an. Was Aramis
betrifft, der gehörte irgendwie in "20 Jahre später" gar nicht mehr
richtig zu den Vieren dazu...sie waren einfach nicht mehr die vier
Unzertrennlichen, die sie im ersten Roman gewesen waren, und in "Der
Vicomte de Bragélonne" wird diese Distanz auch wieder sehr
deutlich..jeder der vier führt sein eigenes Leben, und auch wenn sie
noch in mancherlei Hinsicht zusammenhalten, so haben sie doch
unterschiedliche politische Meinungen und haben sich nicht mehr wirklich
viel zu sagen.
Und im "vicomte de Bragélonne" spielten die vier auch nicht mehr so eine
große Rolle wie in den anderen Romanen. Und bei mir hat dieser Roman
auch einen Minuspunkt, weil ich das Ende einfach nicht mag, ich finde es
total traurig, dass Raoul und Athos sterben mussten, und hätte mir da
als Leser ein glücklicheres Ende gewünscht. Ausserdem wurde das Buch
stark gekürzt, und ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass irgendwas
fehlte...gerade was Raoul und Athos betrift, glaube ich, dass es da noch
mehr kapitel mit den beiden gab.
"Die drei Musketiere"; dieses Buch liebe ich, in diesem Buch sind die
Charaktere der vier am besten dargestellt, haben richtige Tiefe, und der
Roman hat auch dank der mysteriösen Vergangenheit von Athos und Mylady
einen großen Spannungsbogen. Zu diesem Roman greife ich mindestens
dreimal pro Woche, während ich in den anderen beiden eher selten lese.
Das mit dem "Sie" hat mich auch gestört, weil ich glaube, dass es diese anredeform im 17. Jahrhundert noch gar nicht gab. "