muss schmunzeln*ja, vermutlich hatte dieses Bürschlein mehr Glück als Verstand. Ich bin wirklich gespannt, ob Tréville ihn bei den Musketieren aufnehmen wird. Vermutlich wird er erst einmal zwei oder drei Jahre bei den Garden des Monsieur d´Essarts dienen müssen. Ich habe gehört, dass die Männer des Kardinals seit diesem Vorfall jeden Tag drei Stunden Fechtübungen absolvieren müssen. Wer hat Euch eigentlich das Fechten beigebracht, Abbé? Im Priesterseminar habt Ihr das ja gewiss nicht gelernt.
Gasthaus zum Roten Taubenschlag
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Wer mir das Fechten beibrachte? Oh, ein Fechtmeister zu Paris, der als einer der Besten seines Faches gilt. Er hat mich ein Jahr lang tagtäglich gedrillt, rechts und links, und dies war beileibe kein Honiglecken! Doch es hat sich gelohnt. *hält unwillkürlich inne* Hm - oder zumindest beinahe -
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Der Aufwand hat sich jedenfalls gelohnt....jetzt da Ihr fechten könnt, werdet Ihr nie mehr ein reiner Abbé sein. Ich hoffe, dass ich eure Fechtkunst irgendwann einmal bewundern darf. Ich würde ja auch gerne Fechten lernen, aber als Frau findet man nur schwer jemanden, der es einem beibringen will.
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*sich zurücklehnend, kühl* Frauen haben andere Waffen. *Zu Aramis ironisch zwinkernd* Nur keine falsche Bescheidenheit, für einen Mann der Kirche fechtet Ihr ganz famos.
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*mit halbherzigem Lächeln* Ach, ich weiß schon, mein Lieber, was Ihr damit sagen wollt! Meine Hände sollten den Weihwasserwedel schwingen, aber beileibe nicht den Degen. Mea culpa - ich kann eben nicht aus meiner Haut. Andererseits wiederum trägt man ja sogar unter den himmlischen Heerscharen Waffen, wie die Bibel beweist! Siehe diesen gewissen Engel mit dem Flammenschwert, der Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb - nicht gerade ein leuchtendes Beispiel himmlischer Sanftmut!
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zu Aramis*Habt Ihr schon einmal daran gedacht, Euch dem Jesuitenorden anzuschließen? Dort ist ein junger Abbé, der wie Ihr perfekt fechten kann, sicherlich sehr gefragt. Die Jesuiten schicken ihre Priester auch zu Missionsreisen in ferne Länder, wo sie häufiger auch in Kämpfe verwickelt werden. Und ich habe gehört, dass es in ihren Klöstern recht locker zugehen soll. Es wäre für jemanden wie Euch, der zwischen zwei Welten steht, bestimmt genau das Richtige.
zu Athos*gewiss verfüge ich auch über die Waffen einer Frau..aber ich habe vor, irgendwann in die Neue Welt auszuwandern, und dort sollte man auf jeden Fall fechten können, da man nie weiss, wann die Indianer einen angreifen. -
Hmja, ich gebe zu, vom Prinzip her finde ich diesen Orden durchaus attraktiv. Doch diese bewussten Missionsreisen in irgendwelche wilden, unzivilisierten Barbarenländer können mir wahrhaftig gestohlen bleiben! Nichts als wahnwitzige Himmelfahrtkommandos, per Eilboten direkt ins Paradies! Oder auch hinunter in die Hölle, je nach persönlichem Bedarf - nein danke! *Athos verstohlen einen Blick zuwerfend* Danach steht mir wahrhaftig nicht der Sinn!
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Nun, der Sinn und Zweck dieser Missionen ist in der Tat fragwürdig...jeder sollte doch glauben dürfen woran er will. Aber bei den Jesuiten kann man auch innerhalb von Frankreichs und Spanien eingesetzt werden, viele ihrer Abbés reisen als Botschafter an die Königshöfe, oder besuchen die Jesuitenklöster zwecks Inspektion. Und einer von ihnen, Friedrich Spee, hat sich sogar erfolgreich gegen die wahnsinnigen Hexenjagden eingesetzt, er war ein Mann wie Ihr, der die Dinge gerne hinterfragt, und nicht alles hinnimmt wie es ist. Er hat viele Frauen vor dem Feuertod gerettet. Ein Mann wie Ihr könnte vielleicht ähnliches bewirken.
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Madame, ich fürchte, um diese Welt zu verbessern, braucht es weit höheren Mut, als er mir jemals zu eigen wäre. Nein, als kühner Vorreiter bin ich wahrhaftig vollkommen ungeeignet! Ich bleibe lieber in der Nachhut, in sicherer Deckung, als meine Haut aus purem Idealismus zu Markte zu tragen.
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Tragt Ihr Eure Haut bei den Musketieren denn nicht hart zu Markte? Ich hörte, dass der König irgendwann in nächster Zeit mit seinen Truppen nach La Rochelle aufbrechen will, und kämpft ihr Musketiere nicht immer in den ersten Reihen der Armeen des Königs?
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Ich glaube nicht, dass der König an vorderster Front in der ersten Schlachtreihe kämpfen wird. Im Schachspiel steht er doch auch schön hinter seinen ergebenen Untertanen!
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Ihr seid wirklich sehr schlagfertig, das muss man Euch lassen, Abbé.
In der Tat..der König wird sich gewiss die Kampfhandlungen aus sicherer Entfernung betrachten. Ein Kriegerkönig ist er nicht gerade...er ist eher wie ein Vogel, der von Ast zu Ast flattert, auf der Flucht vor einer SChlange namens Richelieu, der er nicht entkommen kann. -
einer SChlange namens Richelieu
Vorsicht, Madame, sprecht nicht zu laut! Hier in dieser Schenke wimmelt es nur so von Kardinalisten! -
*muss grinsen und blickt amüsiert zu den Kardinalisten hinüber.
Ach was, sie sind alle schon voll wie eine Haubitze, die bekommen nichts mehr mit.
Einer übergibt sich gerade in der Ecke da hinten, einer liegt schnarchend beim Kamin, der dritte lallt zotige Lieder vor sich hin, und der vierte hat eine Schankmagd auf dem Schoß und greift ihr gerade in den Ausschnitt. Die anderen, auch nicht mehr ganz nüchtern, spielen Karten. Und, ob Ihrs glaubt oder nicht, selbst die Kardinalisten machen sich manchmal über ihren Arbeitgeber lustig, wenn sie unter sich sind. -
selbst die Kardinalisten machen sich manchmal über ihren Arbeitgeber lustig, wenn sie unter sich sind.
Oh! Madame, verkehrt Ihr etwa regelmäßig in jenen Kreisen, da Ihr dieses so genau wisst? -
Nun ja....man sollte einen Feind doch ausgiebig studieren, wenn man seine Winkelzüge vorausahnen möchte.
Je häufiger man in ihren Kreisen verkehrt, umso besser kann man sie einschätzen. -
Madame, so seid Ihr also eine erklärte Feindin Seiner Eminenz und seiner rotgewandeten Gefolgsmänner?! Oh, welch unvergleichliche Kühnheit! Wo der Herr Kardinal doch als der mächtigste Mann Frankreichs das Ruder fest in seinen Händen hält!
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Nun, ich halte nicht viel vom Kardinal...er ist ein sehr gefährlicher, mächtiger Mann. Und im Grunde ist er der König von Frankreich, denn König Louis ist seine Marionette. Aber der Kardinal wird nicht immer da sein, auch seine Tage werden irgendwann gezählt sein. Und dann kommt aber leider gewiss ein anderer Kardinal und nimmt seinen Platz ein..denn bisher hat kein französischer König regiert, ohne von einem Kardinal gelenkt worden zu sein.
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Oh, meine Liebe, was haltet Ihr von Henry IV?
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Nun ja, Heni IV ist sicherlich eine Ausnahme. Manchmal fällt es mir wirklich schwer zu glauben, dass unser willenloser, so leicht lenkbarer König der Sohn dieses feurigen Herrschers ist.
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