Gasthaus zum Roten Taubenschlag

  • *mit süffisantem Lächeln* Ich glaube, Madame, all diese Fragen kann Euch mein Freund hier viel besser beantworten als ich, denn er ist schon weit länger Mitglied in diesem berühmten Corps. Außerdem neige ich ja bekanntlich dazu, meine Umgebung ungebührlicherweise etwas - hm - verzerrt zu sehen. :whistling:

  • zu Aramis* Sagt, Monsieur, kam Euer Freund denn, genau wie Ihr, auch mehr oder weniger unfreiwillig zu den Musketieren oder ist er ein Soldat aus Leidenschaft, wie der Gascogner, der immer schon zu den Musketieren wollte? Auf mich macht Ihr eigentlich nicht den Eindruck, als ob Ihr Eure Umgebung verzerrt betrachten würdet, aber ich kenne Euch auch nicht lange und gut genug, um das beurteilen zu können
    zu Athos* Wie ist das, Monsieur, stimmt diese Geschichte mit dem Gascogner wirklich? Und wie hoft habt Ihr Euch eigentlich schon mit den Kardinalsgardisten duelliert?

  • Verzeiht, Monsieur, dass ich so viel frage...meine größte Schwäche ist wohl meine Neugier. Ich finde eure Erlebnisse einfach so aufregend, das wäre wirklich Stoff für einen guten Roman ^^

  • Ja, wer weiß, Monsieur, und so ein Werk würde gewiss viele Leser finden und diese würden sich dann fragen, ob diese Romane einen wahren Kern haben könnten.

  • In der Tat, Madame, man fragt sich, ob Ihr für eine der hiesigen Gazetten schreibt, wenn Ihr all diese Detail zu wissen begehrt - was die Duelle mit den Gardisten betrifft, so sind sie nicht so zahlreich, wie man Euch glauben machen möchte. Monsieur le cardinal oder besser sein getreuer Diener monsieur de Rochefort übertreibt gern ein wenig und macht sich wichtiger, als er tatsächlich ist. Das nennt man Politik, denn so erhält sein Herr gute Gründe für seine Edikte, mit denen er Frankreich die Gurgel zudrückt.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Nein, Monsieur, ich schreibe nicht für diese Gazetten...denn mir gefällt es nicht, wie sie häufig die Wahrheit verdrehen oder aufbauschen. Ich bin einfach nur furchtbar neugierig, das ist alles. Es ist ja beruhigend, dass die Duelle zwischen Musketieren und Kardinalisten nicht so zahlreich sind, denn sonst gäbe es sicherlich häufig Verluste in beiden Garden. Vermutlich macht Rochefort es wirklich dramatischer als es ist, wenn er Richelieu Bericht erstattet. Ich frage mich immer wieder, wieso der König die Edikte, die der Kardinal erlässt, gutgläubig unterschreibt...da merkt man wirklich, dass in diesem Falle der Minister alleine, und der König nur dem Namen nach regiert.

  • Mein Freund, ich habe gute Ohren. Doch ist es nicht jedem einzelnen überlassen, zu sehen, was er mit seinem Leben beginnen will? Der Kardinal will, dass sich alle einer Regel beugen, nämlich der seinen. Er will Hanswurste, Jasager und keine Edelleute, die notfalls mit ihrem Leben für die gerechte Sache einstehen.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • *leise und ernst* Mein Freund, worin besteht denn diese gerechte Sache? Wollt Ihr Frankreich in jener Katastrophe versinken sehen, die nun schon seit Jahren das Deutsche Reich heimsucht? Zerrissen in endlosen Kriegen und Kämpfen zahlloser Fürsten und Parteien, unterm Vorwand der Religion? Ja, ich weiß, mon ami, Ihr sehnt Euch nach edlem Rittertum, nach dem herrlichen Glanz hehrer Chevalerie - aber die findet man heutzutage, wenn überhaupt, nur noch in Polen.



    (OT: Muss sagen, ich find das äußerst beeindruckend :rolleyes: http://www.youtube.com/watch?v=HeaQzfE2kHw )

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

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  • OT- Die haben was Indianisches mit ihren Flügeln - ich muss da immer an die armen Pferde denken ;(


    *Verwirrt* In Polen?? Mein Lieber, was macht Ihr nur in Polen?? Und ich spreche von den Fürsten vergangener Zeiten, edel und stolz, die ihr Leben gaben im Dienst einer gerechten Sache, die zu ihrem König stehen, vereint, und sich nicht aufreiben in Egoismus und Habgierigkeit. :rolleyes:

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  • *leise und enerviert* Eben, mein Freund, Ihr sprecht von vergangenen Zeiten! Doch diese haben sich geändert - seht Euch nur um! Außerdem, gab es denn je eine Zeit in der Vergangenheit, in der die Fürsten Frankreichs bedingungslos und in vollkommener Einigkeit zu ihrem König standen? Liegen sie nicht schon seit grauer Vorzeit untereinander in ewigem Streit und Hader?



    (OT: kaloubet Ich dachte, du magst Schlachtenszenen? ;)
    Ich gebs zu, mich fasziniert dieses Prunkvolle, orientalisch Angehauchte - hach, einmal in solcher Montur aufm Pferd sitzen! :rolleyes: Aber meine Isländer sind da leider komplett ungeeignet *seufz*. Bloß was für Wikinger. Obwohl - wenn ich mir das Foto da so anschau, krieg ich direkt Appetit, und Flügel sind auch dran! :P )

  • OT - ich saß mal mit so ´nem Helm auf dem Pferd :pinch: - da darf kein Windstoß kommen, im Trab wackelt das wie ein Lämmerschwanz und vor die Augen rutschte das dumme Teil auch dauernd. Aber gut betresst macht man als Reiter halt schon mehr her, als im dreckigen - weil vorher pferdeputztechnisch eingestäubtem - Outfit. Bezüglich Schlachtszenen - jaa, ich hab ja ein Faible dafür, aber am liebsten nur virtuell :whistling:


    *Melancholisch* Mag sein, Aramis, mag sein. Die Menschen ändern sich nicht, nicht wahr? Und dennoch, wenn Richelieu so weitermacht, was bleibt uns dann? Nur die GEwissheit, in der Bastille zu enden ...

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  • ich saß mal mit so ´nem Helm auf dem Pferd

    (OT: 8o Wirklich?! Wann, wo, wieso, warum?! )



    *mit nachsichtigem Lächeln* Meint Ihr? Ich glaube nicht, dass es Richelieu zum Vorteil gereichen würde, die gesamte französische Nobilität in der Bastille zu internieren. Mit wem will er denn hinterher die massenhaft vakanten, doch höchst verantwortungsvollen Posten bei den königlichen Musketieren und seinen Kardinalsgardisten besetzen? Etwa mit ein paar ungehobelten Dorfburschen aus der tiefsten Gascogne? :D *geht sofort in Deckung*

  • OT - anlässliche der ´fête des ménétriers´oder auch Pfifferdaj in Ribeauvillé. Da ist immer ein Umzug in mittelalterlichen Kostümen und wir haben zu Pferd mitgemacht. Die Kostüme bekamen wir geliehen, dementsprechend saßen sie dann auch :pinch:


    *Süffisant* Tréville ist also ein ungehobelter Dorfbursche aus der Gascogne? Seid nur vorsichtig, dass ihm das nicht zu Ohren kommt, sonst findet Ihr Euch im Stroh der Bastille wieder und nicht auf Richelieus Kosten.

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  • *seufzend* Mon cher ami, bitte verzeiht, aber Ihr habt die leidige Angewohnheit, meine Worte meist auf höchst bedenkliche Weise auszulegen. Ich sprach weder von unserem hochverehrten Monsieur le capitaine noch von den anderen Edelleuten unserer hehren Kompanie, sondern von der Zukunft. Woher in aller Welt soll unser guter König also seine Musketiere rekrutieren, wenn der gesamte Adel Frankreichs in der Bastille sitzt? Etwa aus dem Ausland? Oder unter der im Überfluss vorhandenen Geistlichkeit? :D Das kann doch nie im Leben gutgehen!



    (OT: Vielen Dank für den link! Das hätt ich ja zu gern gesehen! ;) Es sind also Festspiele im Geist des Mittelalters, gehörig gemischt mit Fantasy, wenn ich die opulenten Fotos richtig interpretiere 8o Ich gesteh`s, die Kleider und Hauben dieser total knallrot gewandeten Damen haben`s mir angetan *sabber*)

  • Eben drum - wenn er die Edikte weiterhin verschärft, wird er nicht umhin können, die wichtigsten Posten mit Schneidern, Bierbrauern oder Gastwirten zu besetzen ... oder eben Bauernburschen aus der Gascogne, wobei ich Eure Anspielung auf unseren gemeinsamen Freund wohl verstanden habe, mein Lieber.


    OT- ich war schon länger nicht mehr dort, damals, als wir mitgeritten sind, war es vor allem Mittelalter ...

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  • *abermals seufzend* Ja, mon ami, ich weiß, ich bin ein Aas, mea culpa! :whistling: Eben deswegen hatte es meine selige Frau Mutter ja auch so verdammt schwer mit mir. Doch ich will Euch sogleich und auf der Stelle für unsern armen Kameraden Satisfaktion verschaffen! - He, Herr Wirt! Noch eine Flasche von diesem wahrhaft exquisiten Burgunder, auf meine Rechnung, für meinen hochgeschätzten Freund hier!

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  • *Schlägt ihm auf die Schulter* Das nenne ich ein Wort! Und Ihr trinkt mit uns, werter Abbé, kein Gedicht zu redigieren, keine Nichte zu betreuen!

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