Deutsche Buchfassungen

  • Hallo, ich bin neu hier und seit kurzem begeisterter Dumas-Leser, obwohl ich einige seiner Werke schon recht lange im Bücherschrank stehen habe. Ich liebe historische Romane, kann aber mit dem ganzen Wanderhurenzirkus nichts anfangen und greife dann lieber zu Klassikern. Momentan hat es mir die französische Historie angetan. Das beginnende 14. Jahrhundert wird z. B. sehr gut durch die Romane von Maurice Druon repräsentiert, die seit einigen Jahren als Taschenbücher bei Fischer (wieder) vorliegen. Für das Zeitalter der Religionskriege kann man zu Heinrich Mann greifen ("Henri Quatre"), aber man ist auch schnell bei Dumas und "La Reine Margot". Und nun fängt mein Problem an: Da ich des Französischen nicht mächtig bin, würde ich gerne die wichtigsten Dumas-Romane in möglichst guten deutschen Ausgaben lesen. Dabei verwirren mich oft schon die Titel der Bücher, offenbar kursieren manche Werke unter diversen Titeln, was die Sache nicht leichter macht. In meiner Sammlung befinden sich nun:


    - Die Bartholomäusnacht (TB Aufbau-Verlag)
    - Die drei Musketiere (dreibändige TB-Ausgabe vom Fischer-Verlag aus den 1990ern)
    - Zwanzig Jahre danach (zweibändige TB-Ausgabe vom Fischer-Verlag aus den 1990ern)
    - Der Vicomte von Bragelonne (zweibändige TB-Ausgabe vom Fischer-Verlag aus den 1990ern)
    - Cagliostro (zweibändige TB-Ausgabe vom Fischer-Verlag aus den 1990ern)


    Nach meinen Recherchen liege ich zumindest mit den Fischer-Ausgaben nicht daneben, oder gibt es von diesen Romanen "bessere" deutsche Ausgaben?


    Und wie sieht es mit der "Bartholomäusnacht" aus? Die Ausgabe des Aufbau-Verlags ist gekürzt, wie ich einem Beitrag hier entnahm, aber gibt es eine vollständigere deutsche (oder auch englische) Ausgabe?


    Endgültig ins Straucheln gerate ich bei den Fortsetzungen von "Cagliostro". Kann mir jemand diese in die richtige Reihenfolge bringen (möglichst mit den deutschen Alternativtiteln) und vielleicht sogar sagen, zu welchen deutschen (oder evtl. englischen) Ausgaben hier jeweils zu raten ist?


    Vielen Dank!

  • Hallo Charlie,
    schau mal hier auf dieser Seite unter "Literatur" nach -
    "Joseph Balsamo" /"Cagliostro" ist der erste Band der Serie "Memoires d`un médécin" /"Memoiren eines Arztes", gefolgt von "Le collier de la reine"/"das Halsband der Königin", "Ange Poitou" und "La comtesse de Charny"/"Die Gräfin von Charny".
    Hm, ich weiß nicht, ob dir das jetzt was hilft -

  • Danke. "Das Halsband der Königin" ist also der zweite Band der "Memoiren eines Arztes". Mich hatte dieser Eintrag bei amazon.de irritiert:


    Das Halsband der Königin. [Zwischen Krone und Schafott Bd. 3]


    Dort wird "Das Halsband der Königin" als dritter Teil einer Reihe namens "Zwischen Krone und Schafott" bezeichnet. Außerdem gibt's in älteren Buchausgaben dort noch


    Die Mätresse des Königs - Zwischen Krone und Schafott I
    Die Stunde des Henkers (Zwischen Krone und Schafott V)
    Der geheime Bund. zwischen Krone und Schafott II. 1. Auflage
    Der Sturm bricht los (Zwischen Krone und Schafott IV)


    Das ist ganz schön irritierend. Liege ich richtig mit der Vermutung, dass "Die Mätresse des Königs" und "Der geheime Bund" Alternativtitel für "Cagliostro/Jospeh Balsamo" sind? Und die beiden anderen ("Der Sturm bricht los" und "Die Stunde des Henkers") Alternativtitel für "Ange Pitou" und "Die Gräfin von Charny" sind? Und sind die Ausgaben des Aufbau-Verlags die empfehlenswertesten in diesem Wirrwarr?


    Bei den französischen Ausgaben lese ich, dass nach "Die Gräfin von Charny" noch "Le Chevalier de Maison-Rouge" kommt. Gibt es dieses letzte Buch nicht auf Deutsch oder ist es in "Die Gräfin von Charny" integriert? Fragen über Fragen... ;-)

  • Hallo Charlie,


    Willkommen hier im Forum, ich wünsche dir viel Spaß hier.
    Mir gehts genau wie dir, mit diesen Wanderhurenromanen kann ich auch nicht viel anfangen, ich mag auch lieber gute historische Romane wie die Musketiertrilogie.
    Wie du kann ich nicht so gut französisch, und habe mir deswegen den Vicomte de Bragélonne auf Englisch bei Weltbild bestellt. Der hat ca. 860 Seiten, also immerhin fast 300 mehr als die deutsche Ausgabe, vielleicht wäre das ja auch etwas für dich. Ist natürlich deutlich kürzer als die französische Ausgabe, aber immerhin etwas länger als die deutsche Ausgabe.
    Empfehlen kann ich dir auch den Roman 1661 von Yves Yego und Denis Lepee, ist zwar nicht von Dumas, spielt aber in derselben Zeit wie die Musketierromane und entspricht nicht dem üblichen Wanderhurenschema historischer Romane..die Figuren sind gut gezeichnet und der Roman hat eine gewisse Tiefe.


    Liebe Grüße
    Alienor

  • @Charlie: Herzlich Willkommen im Forum!! Ich kenne die deutschen Ausagebn nicht so gut, aber ich hab mal auf der französischen Seite nachgesehen, auf der alle Bücher von Dumas detailliert aufgelistet sind. Die Serie ´Mémoires d´un médecin´ umfasst vier Bücher, Joseph Balsamo, le Collier de la Reine, Ange Pitou und die Comtesse de Charny. Der Chevalier de maison rouge, meines Erachtens eines der besten Bücher von Dumas, ist ein Einzelbuch. Keine Ahnung, ob es schon mal auf Deutsch erschien, vielleicht findet man es in Antiquariaten?

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Der Chevalier de maison rouge, meines Erachtens eines der besten Bücher von Dumas, ist ein Einzelbuch. Keine Ahnung, ob es schon mal auf Deutsch erschien, vielleicht findet man es in Antiquariaten?

    OK, dann stimmt allerdings diese Info nicht:


    http://www.artagnan.de/literat…d-sachbuecher.html?page=3


    Denn dort steht zum französischen Doppelband "La Comtesse de Charny - Le Chevalier de Maison-Rouge": "Die ungekürzte Fassung (1516 Seiten) der beiden letzten Romane aus Dumas' Romanzyklus "Memoiren eines Arztes"."

  • Wie du kann ich nicht so gut französisch, und habe mir deswegen den Vicomte de Bragélonne auf Englisch bei Weltbild bestellt. Der hat ca. 860 Seiten, also immerhin fast 300 mehr als die deutsche Ausgabe, vielleicht wäre das ja auch etwas für dich. Ist natürlich deutlich kürzer als die französische Ausgabe, aber immerhin etwas länger als die deutsche Ausgabe.

    Vom "Vicomte" habe ich die zweibändige Ausgabe als Fischer-Taschenbuch. Diese hat auch - habe sie jetzt gerade nicht zur Hand - über 900 Seiten, wenn ich mich recht erinnere. Ich glaube, die Fassung des Aufbau-Verlags ist hingegen massiv gekürzt.

  • Hmja, so ganz falsch ist das auch wieder nicht, denn es geht um Marie Antoinette und ihren Tod auf dem Schafott, was inhaltlich ein wenig an die vorhergehenden Bücher anknüpft. Aber die Hauptpersonen sind andere, nämlich Geneviève, Lorin und Maurice, die meines Wissens vorher nicht vorkamen. Auch die Handlung ist in sich geschlossen. Die Seite Dumaspère behandelt deswegen den Chevalier als Einzelbuch, wenn nun die Edition ´Bouquins´ den Roman als Folge der Comtesse sieht, warum nicht, rein geschichtlich passt das auch. Es gibt übrigens einen genialen Film von Claude Barma, hier zu sehen (allerdings nur 4 Episoden).

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    2 Mal editiert, zuletzt von kaloubet ()

  • @charlie, so wie du, kann auch ich den zeitgenössischen historischen Romanen nur sehr wenig abgewinnen. Schon stilistisch wollen da meist keine nostalgischen Gefühle aufkommen. Dieses fast journalistische Schreiben mit der größtmöglichen Vermeidung von Adjektiven mach die Texte für mich recht austauschbar und raubt ihnen jede eigene Note. Dazu kommt noch, dass viele Autoren heute einfach keine guten Dialoge mehr schreiben können. Das ist jedenfalls mein persönliches Empfinden, sodass auch ich lieber zu den Klassikern den Genres greife. Wie eben Dumas.


    Wie bei vielen anderen, waren auch bei mir die Musketiere der Einstieg in die Romanwelten von Alexandre Dumas und ich bekam bei lesen natürlich auch Lust auf weitere Arbeiten, was heutzutage allerdings nicht mehr ganz so leicht ist, da leider nur noch sehr wenig verlegt wird. Und wenn doch, dann vorwiegend immer nur die gleichen Titel. Wenn man allerdings bedenkt, dass Dumas-Werke von den 1840er Jahren bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs im deutschsprachigen Raum die unangefochtene Nummer Eins in den Leihbibliotheken waren, dann wurde schon eine ganze Menge in die deutsche Sprache übersetzt. Vieles davon zeitnah zu den französischen Erstausgaben. Und damals
    konkurrierten immerhin drei große Verlage miteinander, sodass es von vielen Werken sogar drei oder mehr nahezu zeitgleich erschienene Übersetzungen gab. Allein in meiner Ausgabe des „Lexikon der Reise- und Abenteuerliteratur“ umfasst die Werksbibliografie der deutschsprachigen Veröffentlichungen bis März 1992 einunddreißig Seiten. Und es fehlt dabei noch eine ganze Menge. Inwieweit diese alten Veröffentlichungen aus den Verlagen Hartleben, Kollmann und Franckh’sche Verlagsbuchhandlungen ungekürzt sind, kann ich natürlich nicht sagen, doch sie sind meist sehr viel vollständiger als so manche moderne Ausgabe. Aber man kann sich ja gerne mal online ein Bild von der einen oder anderen alten Ausgabe machen:



    Dabei gibt es durchaus noch eine ganze Reihe von Romanen und Erzählungen, die durchaus lesenswert sind. Du selbst hast ja schon einige aufgezählt. Besonders den Vallois-Zyklus und eben die Denkwürdigkeiten eines Arztes.


    Den Auftakt des Vallois-Zyklus bildet der von dir bereits genannte Roman „Die Königin Margot“ der im Aufbau-Verlag, aufgrund der Verfilmung auch unter dem Titel „Die Bartholomäusnacht“ in bearbeiteter Form erschienen ist. Wie viel da fehlt und ob es wesentlich ist, kann ich nicht sagen, aber ich denke mal, die vollständigste Übersetzung dürfte die von 1845 von August Zoller sein. Ist aber schwer zu bekommen; so wie die meisten dieser alten Dumas-Ausgaben. Etwas leichter bekommt man die rote zweibändige Ausgabe, die so zwischen 1900 und 1925 erst in der Franckh’schen Verlagsbuchhandlung und dann später in der gleichen Aufmachung bei Dieck und Co erschienen ist. Ist, wie ich finde, eine sehr gut Leseausgabe. Ob er ein wenig gekürzt ist, kann ich leider nicht sagen. Auf jeden Fall gehört „Die Königin Margot“ in meinen Augen mit zu den sehr guten Romanen von Dumas. Ist auch in sich abgeschlossen, sodass man die beiden Fortsetzungen, „Die Dame von Monsoreau“ und „Die Fünfundvierzig“ nicht unbedingt lesen muss. Wenn man aber die Möglichkeit hat, dann sollte man es unbedingt tun. Besonders „Die Dame von Monsoreau“ gefällt mir noch ein ganzes Stück besser als „Die Königin Margot“. Der dritte Band „Die Fünfundvierzig“ ist dann allerdings sehr stark mit „Die Dame von Monsoreau“ verknüpft und bringt die dort begonnene Handlung zum Abschluss. Leider sind diese Bände auch recht schwer in ihren deutschen Erstausgaben zu bekommen. Aber auch hier sind die bereits erwähnten roten Bände eine gute Lesealternative. Bei diesen Bänden ist der dritte Band dann etwas leichter zu bekommen als der zweite.


    Es gibt sogar noch einen vierten Band, der manchmal auch in einzelnen Dumas-Bibliografien auftaucht, obwohl das Buch von Auguste Maquet geschrieben wurde, der auch schon bei den drei Dumas-Bänden mitgearbeitet hat. Dabei handelt es sich um den Roman „Die schöne Gabrielle“, der damals ebenfalls sehr zeitnah in die deutsche Sprache übersetzt wurde. Leider hatte ich bisher noch nicht das Glück, denselben irgendwie vollständig in die Hände zu bekommen.


    In diesem Zusammenhang sind dann noch einige weitere Dumas-Romane erschienen, die nicht mit diesem Zyklus zusammenhängen, in denen aber einzelne der historischen Personen ebenfalls auftreten und die teilweise auch den einen oder anderen geschichtlichen Hintergrund vertiefen helfen. Dazu gehören die beiden locker miteinander verknüpften Romane „Die beiden Dianen“ und „Der Page des Herzogs von Savoyen“. Letzteren gibt es dann wieder in der roten Reihe. Ersteren nicht. Und der Roman „Das Horoskop“ vertieft noch einmal die Handlung um die Hugenotten, die ja in der „Königin Margot“ eine große Rolle spielen.


    Kommen wir nun zu den ebenfalls von dir angesprochenen Denkwürdigkeiten eines Arztes, zu denen ja kaloubet schon das Wichtigste gesagt hat. Die „aktuellen“ Ausgaben aus dem Aufbau-Verlag kannst du dabei total vergessen. Dagegen finde ich die von dir genannte Ausgabe von „Cagliostro“ aus dem Fischer-Verlag sehr gelungen. Ist zumindest sehr gut zu lesen. In den schon vielfach erwähnten roten Bänden erschien er in zwei separaten Bänden mit den Titeln „Der Großkopta“ und „Josef Balsamo“. Dies erweckt dann leicht den Eindruck, als wären dies zwei Romane, was aber nicht stimmt. Die Fortsetzungen „Das Halsband der Königin“, „Ange Pitou“ und „Die Gräfin von Cherny“ sind dann wieder recht gut in den roten Bänden nachzulesen, die durchaus sehr voluminös sind. Die sind eigentlich auch relativ leicht und preiswert zu bekommen. Nicht so die noch älteren Ausgaben. Und nicht verwirren lassen; es gibt auch noch einen Band mit den Titel „Die Bastille“. Der ist aber mit „Ange Pitou“ identisch.


    Den ebenfalls in diesen Zusammenhang angesprochenen Roman „Der Chevalier von Maison-Rouge“ gehört, wie schon gesagt, nicht zu den Denkwürdigkeiten eines Arztes, schließt aber geschichtlich nahezu nahtlos an „Die Gräfin von Cherny“ an. Im Gegensatz zu vielen anderen Werken habe ich da die Übersetzung von August Zoller von 1845 schon mehrfach in Antiquariaten gesichtet. Aber auch hier könnte aus preislichen Gründen die rote Ausgabe eine gute Alternative sei. Dort trägt der Band allerdings den veränderten Titel „Marie Antoinette und ihr Ritter“. Aber egal unter welchem Titel man ihn liest, das Buch ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.


    In diesem Zusammenhang kann ich noch eine weitere Leseempfehlung von Dumas geben. Der Kurzroman „Das Testament des Monsieur Chauvelin“ lässt sich gut zwischen „Cagliostro“ und „Das Halsband der Königin“ einschieben. Er schildert recht packend die letzten Lebenstage des Königs Ludwig XV.


    Und wenn der Handlungsort bei Dumas-Romanen nicht unbedingt Frankreich sein muss, dann empfehle ich natürlich noch „Die schwarze Tulpe“ und „El Salteador“. Zumindest der Tulpenroman sollte noch relativ einfach zu bekommen sein, da die Zoller-Übersetzung erst vor ein paar Jahren noch einmal im Bastei-Verlag erschienen ist. „El Salteador“, eine spanische Mantel- und Degengeschichte dagegen wartet seid gut 150 Jahren auf eine Neuauflage.


    Ist jetzt alles ein bisschen länger geworden, als gedacht; aber ich hoffe, dass ich dir damit weiterhelfen und auch ein paar Leseanregungen geben konnte, auch wenn nicht alle der genannten Bücher leicht zu bekommen sind.

  • Super! Ganz, ganz herzlichen Dank! Langsam kriege ich ein wenig Durchblick und ich weiß jetzt schon, wonach ich demnächst eBay und die Antiquariate durchforste. :-)

  • "Die Dame von Monsoreau" habe ich online bei GoogleBooks als PDF gefunden. Es handelt sich um drei Bände aus der Reihe "Das belletristische Europa". Die Übersetzung ist von Friedrich Wilhelm Bruckbräu. Verausgabt wurden die Bücher im Jahre 1846 im Verlag der "v. Jenisch und Stage'schen Buchhandlung". Es handelt sich um Faksimiles in der originalen Frakturschrift. Der erste Band hat 218 nummerierte Seiten, der zweite Band hat 228 nummerierte Seiten und der dritte Band 262 nummerierte Seiten. Kann mir jemand bestätigen, dass dies eine komplette Ausgabe des Romans ist oder gibt es noch einen vierten Band? Am Ende des dritten Bands steht nämlich nur "Ende des dritten Theiles." Der letzte Satz davor lautet dort: '"Ja," antwortete Heinrich, "und, par la mordieu man wird es in Bälde gewahr werden."' Bezieht sich die Andeutung auf einen weiteren Band oder auf den Roman "Die Fünf und Vierzig"? Falls die drei Bände nämlich eine komplette Ausgabe von "Die Dame von Monsoreau" darstellen, werde ich sie mir einfach im Copyshop binden lassen.

  • Super, danke, Predantus!


    Ich habe ich nun auch einen Teil der Zoller-Übersetzung von 1846 aus der Franckh'schen Buchhandlung bei GoogleBooks gefunden, nämlich das 13. bis 16. Bändchen (den Schluss). Sind die anderen Teile dieser Übersetzung auch bei GoogleBooks und hat jemand die Links parat? Danke!

  • @charlie, da kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ich kenne nur die vollständige Onlineausgabe von Friedrich Wilhelm Bruckbräu, die du zuerst genannt hast. Da findest du ja alle Links unter dem Link in meinem längeren Beitrag weiter oben.

  • Kann jemand etwas zu der zweibändigen deutschen Ausgabe des "Vicomte de Bragelonne" sagen, die vor und bis in den 2. Weltkrieg im Verlag Juncker erschienen ist? Die beiden Bände heißen "D'Artagnans Mission" (685 Seiten) und "König Ludwigs Doppelgänger" (697 Seiten). Handelt es sich hierbei um eine ungekürzte Übersetzung?

  • @Charlie


    Ich habe mal irgendwo hier im Forum gelesen, dass der VdB alles in allem gut 1.500 Seiten hat. Also müssten diese beiden Ausgaben eigentlich um ca. 100 Seiten gekürzt sein. Aber ganz sicher bin ich mir da auch nicht, weil ich leider den VdB nur in der um zwei Drittel gekürzten Fassung gelesen habe.
    Weisst du den, wo man diese alten Ausgaben bekommen kann?

  • Man bekommt diese Bücher noch recht gut in diversen Antiquariaten und sogar auf dem Amazon Marketplace, offenbar sind sie vom Ende der 20er Jahre bis in den 2. Weltkrieg hinein mehrfach neu aufgelegt worden. Bei der Beurteilung des Umfangs kommt es natürlich auch auf Schriftgröße, Zeilenlänge und Seitengröße an. Da ist eine Schwankungsbreite von +-100 Seiten durchaus drin bei einem solch großen Gesamtumfang. Wäre schön, wenn sich noch jemand findet, der die Bücher vielleicht hat.

  • @Charlie


    Ich werde mal schauen, ob ich sie in den Antiquariaten meiner Stadt finde...wenn sie aus den Dreißigern oder Vierzigern sind, sind sie ja durchaus noch bezahlbar.
    Ich finde es schade, dass die Verlage heutzutage nicht mal auf die Idee kommen, den VdB ungekürzt noch einmal herauszubringen...denn richtig genießen kann man diesen wunderbaren Roman wirklich nur in seiner vollen Länge. Die gekürzte Ausgabe "Der Mann in der Eisernen Maske" beschäftigt sich ja vor allem mit König Louis und seinem Zwillingsbruder Philippe, die eigentliche Hauptfigur des Romans, Raoul de Bragélonne, ist nur eine Nebenfigur, und der Leser erfährt in der gekürzten Ausgabe auch nicht von seinem Selbstmord in Afrika, oder dass die Chevreuse seine Mutter ist.
    So fragte ich mich beim Lesen dieser gekürzten Ausgabe vor zwei Jahren, wieso Athos eigentlich gewusst hat, dass sein Sohn nicht aus dem Krieg zurückkommen würde...das alles ergibt erst einen Sinn, wenn man die ganze Geschichte kennt.
    Und ich habe mich immer schon gefragt, wieso man in den 50 er Jahren die deutsche Ausgabe so stark kürzte und in "Der Mann in der Eisernen Maske" umtaufte.

  • Ich habe inzwischen herausgefunden, dass der Übersetzer der beiden Bände ein gewisser Edmund Th. Kauer war. Das ist derselbe Übersetzer, der auch beim Taschenbuch "Der Mann in der eisernen Maske" des Aufbau-Verlags genannt ist. Vermutlich ist also das Aufbau-TB eine gekürzte Ausgabe der ursprünglich zweibändigen Übersetzung von Kauer.

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