Spannungsbogen in den Büchern

  • @Kalou


    Meine Ausgabe hat gut über 600 Seiten..da find ichs seltsam, dass bei meiner gekürzt wurde, und in deiner Sachen drin sind die bei mir fehlen.
    Ich wüsste noch ne Stelle im Roman, wo ich bei mir den Eindruck habe, dass da gekürzt worden ist..und zwar, als die Musketiere in die Schlacht reiten, und Myladys Schergen d´Artagnan beobachten..irgendwie hab ich immer das Gefühl, dass bei diesem Ritt etwas fehlt...der ist bei mir nur eine SEite lang, wie lang ist erdenn bei dir/bzw. bei anderen hier?


    Pikante Szenen Athos/Chevreuse? Du hast mich neugierig gemacht....kamen die beiden denn nach der Zeugung von Raoul nochmal irgendwann zusammen?
    In meiner Version des VdB haben die beiden keinerlei Kontakt, und sie begegnet nur Aramis noch einmal, wobei der nicht gut auf sie zu sprechen ist, man erfährt jedoch auch nicht, warum er so wütend auf sie ist.
    Und bei VAA begegneten sich die beiden nur kurz, als er ihr Raoul vorstellte...lief da womöglich noch mehr in anderen Ausgaben?
    Ich war ja immer schon der Meinung, dass Dumas aus der Affaire zwischen AThos und der Chevreuse später eine Liebschaft hätte machen können...fand es schade, dass aus den beiden kein Paar wurde. Aber das hätte vermutlich nicht zu dem vom Autor als tragische Figur angelegten Athos gepasst.


    @Astrid


    Weisst du vielleicht, wo man diese Oxford Ausgabe bekommt?

  • @Alienor
    Die Oxford world's classics kriegst du ganz normal im Online Buchhandel, frag doch mal bei deinem Buchhändler nach, die können englische Bücher in der Regel ebenfalls bestellen.


    Hier mal Die ISBN's, die ich habe:


    Oxford World's Classics
    The Three Musketeers Oxford University Press ISBN 0-19-283575-0
    Twenty Years After Oxford University Press ISBN 0-19-283843-1


    VdB ist in drei Büchern erschienen, nehme ich zumindest an, denn die habe ich nicht (keine Gewähr für dierichtige Reihenfolge):
    The Vicomte de Bragelonne
    Louise de La Valliere
    The man with in the iron mask


    Jetzt noch eine Bemerkung zu Der Mann mit der eisernen Maske:


    Ich habe auch dieses Buch aus dem Aufbau-Taschenbuch-Verlag. Da ist das drin, was im Titel steht: Der Mann mit der eisernen Maske.
    Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:


    Der Mann mit der eisernen Maske ist ein Handlungsstrang aus dem Vicomte de Bragelonne, den die Filmindustrie für sich entdeckt hat. Dadurch hat der sich quasi verselbständigt und ist selbst zu einem Klassiker geworden. Bei soviel Zuschauern und Bekanntheit, was liegt da Näher, als auch das Buch dazu herauszugeben?
    Ich denke, die Zielgruppe sind die Fan's von Der Mann mit der eisernen Maske


    Im übrigen gibts das z.B. auch bei Karl May, da wurde ein Kolportage-Roman in seine Handlungsstränge entflochten und jeder Handlungsstrang separat veröffentlicht!
    (Der übrigens vom Leben der Weber und Kohlearbeiter zu Karl May's Zeiten im Erzgebirge erzählt und auch eigentlich hauptsächlich von den einfachen Leuten. Da steckt auch eigene Erfahrung des Schriftstellers drin.)


    @Alle
    Ich glaube, wichtig ist, dass wir uns auf eine Nomenklatur einigen, mit der wir die Textstellen beschreiben. Und vor allem auch die Bücher kennzeichnen. Ich habe nämlich den Verdacht, dass hier gerne verschiedene Bücher miteinander verglichen werden und das führt nur zu noch mehr Konfusion!


    Ich halte die bereits im Forum verwendeten Abkürzungen für die Bücher für durchaus nützlich, ich stelle sie hier nochmal zusammen, damit alle Wissen, was gemeint ist:


    3M :D Das sind natürlich Die 3 Musketiere
    VAA :!: Achtung, das steht für Vingt Ans Après, also Zwanzig Jahre Nachher/Später oder auch Twenty Years After
    VdB ;) Vicomte de Bragelonne


    Mein Vorschlag, wäre noch, dass wir die verschiedenen Ausgaben kennzeichnen:
    Ich habe z.B.
    3M: Goldmann, Insel Taschenbuch, Oxford World's Classics
    VAA: Eduard Kaiser Verlag (zeitgemäß bearbeitet :thumbdown: ), eine DDR-Ausgabe, aber nur Teil II, Oxford World's Classics (einverstanden, wenn ich das mit OWC abkürze?)
    VdB: Fischer Taschenbuch Band 1+2 (neue ungekürzte Übersetzung ?( ), ATV (Der Mann mit der eisernen Maske)


    Und Bitte, Bitte, bei allen Textstellen, immer das Buch und eine ungefähre Einordnung mitangeben!


    Was mir aufgefallen ist, teilweise werden ganze Kapitel weggelassen, oder gehen in vorherige oder nachfolgenden Kapiteln auf. Können wir ein gemeinsames Inhaltsverzeichnis erstellen?

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • kaloubet
    Ich habe die Schlacht von Charenton gefunden! :thumbup:


    Und zwar in OWC Twenty Years After und in Zwanzig Jahre Später (Band II) aus der DDR, muß ich unbedingt mal durchlesen.

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • Moin Moin zusammen!


    Bzgl. der Leiche Raouls: Ich weiss, dass der berühmte Admiral Nelson während der Seeschlacht von Trafalgar (nähe Gibraltar) 1805 gefallen ist. Seine Leiche wurde in ein Fass mit Branntwein gesteckt und nach London überführt. Ähnliches könnte man sich mit Raoul vorstellen. Ob die Leiche dann tatsächlich so frisch war? Keine Ahnung, bin kein Pathologe, aber es wäre für den Roman sicherlich nicht so förderlich wenn der Gute schon angefangen hätte zu gammeln...


    Zu den Übersetzungen:
    Hmm, jetzt wo ich das alles gelesen habe, bin ich ein wenig verunsichert, ob meine Versionen denn hier ungekürzt sind. An einiges kann ich mich hier spontan nicht erinnern und bin auch zu faul nachzuschauen. Scheint so, dass selbst meine 3M unvollständig ist, wie ich jetzt anhand der Szene von Myladys Exekution erkennen muss. :-/
    Ich finde es einfach unverständlich und eine bodenlose Frechheit, dass in Übersetzungen rumgepfuscht wird. Wenn man etwas nicht wörtlich übersetzen kann, ok. Aber größere Kürzungen? Ist eigentlich eine Respektlosigkeit dem Autor gegenüber. Und meistens geht es doch nur darum, Geld zu schneiden.
    Beispielsweise Robert Jordans "Rad der Zeit", ein riesen Fantasieepos, das ca. 1990 begann und jetzt im Abschluss begriffen ist. Ein englischer Originalband kostet ca. 9-10 € hier bei Thalia im Laden; daraus haben die deutschen Verlage jeweils 2 Bücher gemacht zu 12 € jedes, versteht sich :thumbup:. Naja, und zur "Belohnung" gibts eine grottige Übersetzung, die a) im Sinn z.T. falsch ist und b) inkonsequent mit Begriffen aus der Fantasiewelt umgeht. Sollte also jemand hier jemals die Intention haben das zu lesen: Gleich auf Englisch anfangen!
    Warum auch manche Kinofilme in der deutschen Fassung geschnitten waren ist mir schleierhaft. Ich rede hier nicht von Gewaltszenen, sondern von ganzen Handlungssträngen. X(


    Zum Inhalt der Bücher:
    Es mag der Übersetzung geschuldet sein, aber vorallem im VdB tut sich irgendwie nichts. Wie ich schon mal sagte, das meiste ist "blablabla" Irgendwann kommt der Punkt, wo man auf sein Vorwissen zurückgreift und es einem dämmert "Ach, das wird ja der Mann in der eisernen Maske! Der Austausch des Königs, ahhh, ok, da hat sich die Langeweile ja gelohnt", und was kommt dann? Drölf Zeilen Entführung, 3 Sätze Gespräch zwischen Aramis und Foquet (heisst der Finanzminister so?), danach ne halbe Seite auf der Ludwig XIV befreit wird. "Ach, das war alles?" Doof. Auf den letzten X-Seiten sterben dann alle (ausser Aramis), das geht auch so lächerlich fix, als hätten man Dumas ein Limit für die Seitenzahlen gesetzt. Oder, es wurde dem Übersetzer eines vom Verlag vorgegeben....
    Oder auch die Sache mit dem General der Jesuiten, 1 verdammtes Kapitel. Danach sagt er immer nur "vertrauen Sie mir, ich habe ein wenig Einfluss/Geld.." Aber dieser Handlungsstrang scheint so wichtig und aussergewöhnlich zu sein, und dann hat er im Roman keinen Stellenwert...

    "...denn ich bin Dein Meister -
    ja, ich bin Dein Meister -
    und Du bist nichts als ein Knecht..."

  • @Astrid


    Danke für die Info und die ISBN Nummer, ich bin auch schon bei Weltbild.de wo ich immer bestelle, fündig geworden, sie haben Three Musketeers und 20 years after.
    Zu meiner Überraschung hat 20 years after gut 880 Seiten, während diese kuriose Internetversion nichtmal hundert hatte.
    das werd ich mir jetzt bestellen, und dann gleich mal lesen :thumbsup:
    Dann verstehe ich auch endlich mal die Zusammenhänge, die mir in der Internetversion eher lückenhaft erschienen, da hatte ich immer das Gefühl, dass da etwas fehlt.


    Das VdB in drei Büchern..das würde mich auch interessieren...vielleicht ist das ja vollständiger als meine atv Version, die einfach total lückenhaft ist.
    20 years after ist aber genau der richtige Lesestoff für die Weihnachtsfeiertage, und vielleicht mache ich dann gleich mit dem VdB weiter.


    Karl May, davon kenne ich persönlich nur die Filme, aber mein Vater hat da alle Bücher gelesen als Kind, und sagte immer, die wären besser als die Filme gewesen.
    Aber so ists wohl in den meisten Fällen, dass Buchverfilmungen nie so gut sind wie die Bücher selbst.


    Du hast schon Recht, es gibt sehr viele verschiedene Musketier und VdB Ausgaben.


    Ich habe folgende:


    3M: Anaconda Verlag


    "Der Mann in der Eisernen Maske (Vdb) vom atv Verlag


    Das mit dem gemeinsamen INhaltsverzeichnis macht durchaus Sinn....also ich wäre dafür, denn so könnte man gut die Unterschiede in den einzelnen Kapiteln feststellen.


    MadCat


    Ich glaube schon, dass Brandwein damals Leichen konservieren konnte, es gab das ja auch in der Renaissance, dass Ärzte Embryos oder Körperteile zu wissenschaftlichen Zwecken in Brandwein einlegten, und diese blieben erhalten....deswegen kann das durchaus sein.
    Und diese schriftstellerische Freiheit muss man Dumas durchaus zugestehen...natürlich passt es besser, wenn Raoul noch unversehrt aussieht, als er im Sarg liegt.
    Ich wusste, als meine Musketierbegeisterung anfing, gar nicht, dass der VdB und "Der Mann in der eisernen Maske" ein und derselbe Roman sind, ich dachte damals, das wären zwei verschiedene. Und bei dem Buch wurde wirklich der Schwerpunkt auf den Mann in der Eisernen Maske und den König gelegt, was wohl auch auf den Film zurückzuführen ist. Dieser 98er Film hat ja einen gewissen Unterhaltungswert, aber es stört mich doch etwas, dass so viele Fehler darin vorkommen, beispielsweise dass im Film der Tausch gelang, oder der König Raoul in den Krieg schickte....oder dass Louise zu einer Christine gemacht wurde. Auch das mit d´Artagnan und der Königin passt irgendwie nicht so recht hinein, dadurch dachte ich jahrelang, das wäre auch im Roman so gewesen.
    Mir gings beim Buch genau wie dir, ich hatte auch das Gefühl, als würde vieles fehlen, und als wäre ein Limit für die Seitenzahlen gesetzt worden..man merkte irgendwie gleich, dass der Roman länger sein muss....

  • @Alienor


    Wie gesgt, Der Mann mit der eisernen Maske ist eben nur ein Handlungsstrang des Ganzen. Dabei wurden allerdings auch viele lose Enden produziert, die einfach offen gelassen wurden, erklärungen von 5 Kapiteln vorher wurden einfach unterschlagen. Da hatte ich dauernd das Gefühl, da fehlt doch was. Der Film mit Leonardo di Caprio hat eine wahrhaft haarsträubende Handlung, ansonsten ist er aber ganz nett. Wenn dieser Abspann nicht wäre, könnte man es als nette Alternativgeschichte bezeichnen.


    Ich glaube, mit Twenty Years After bist du ganz gut bedient. Die Anmerkungen sind echt interessant und ein kleiner Stadtplan von Paris ist auch enthalten.


    Beim VdB gibt es auch auf deutsch umfangreichere Ausgaben: z.B. Fischer Taschenbuch mit rund 470 Seiten pro Band. Was mich daran gereizt hat: Mit sämtlichen Illustrationen der französischen Ausgabe der Edition Jules Ruoff et Cie., Paris 1887, die zeugen durchaus von einem gewissen Humor :D z.B. fette Hofleute auf Schmetterlingsjagd.
    Angeblich ist die ungekürzt, aber da bin ich mir auch nicht sicher, andererseits ist fast 3mal so umfangreich wie das ATV Taschenbuch.


    MadCat
    Der VdB liest sich nicht so flüssig, wie die anderen beiden. Er hat weniger den Charakter eines Musketier-Romans und der Mann mit der eisernen Maske ist ja erst das letzte Drittel (außer in Der Mann mit der eisernen Maske). Ich habe das Gefühl, Dumas beschreibt jeden einzelnen, der je einen Fuß in den Louvre setzen durfte! Die vielen Personen und dadurch Handlungsstränge empfinde ich als sehr verwirrend. Wer sich aber für den Hofstaat des Sonnenkönigs interessiert, wird sicher interessante Details finden.


    @Alienor
    Ich bin im übrigen der Ansicht, dass zu den Filmen der Hinweis frei nach angebracht wäre, mit Abstufungen z.B. sehr frei nach ;)
    Die Karl May-Bücher sind tatsächlich besser als ihr Ruf und gerade unter den unbekannteren finden sich wahre Schätze: z.B. Der Fremde aus Indien und das Buschgespenst geben Einblick in das Leben der einfachen Bürger zur Zeit Karl May's und leider, leider handelt es sich hier ebenfalls um Teile eines umfangreicheren Romans. (Band 64 und 65 der gesammelten Werke, schau doch einfach mal in der Stadtbücherei nach, die haben das meist)
    Die Winnetou-Filme haben mit den Büchern hauptsächlich die Personen gemeinsam, aber die Landschaft von Kroatien ist herrlich.


    Apropos gut: Bei Jules Verne gibt es auch sehr gute Werke, die komischerweise nicht so bekannt sind. Kennst du den Kurier des Zaren?

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • @Astrid


    Ja, so kams mir auch vor, als ob da viele losen Enden im Roman gewesen wären, vieles ergab für mich gar keinen Sinn, und ich fragte mich beim Lesen, wie es zu dieser oder jener Handlung überhaupt kam. Auch die Zeit, die Raoul in England verbrachte, und sich diese Engländerin in ihn verliebte..irgendwie hatte ich das Gefühl, dass auch da noch Kapitel fehlten, dass da einiges ausgelassen wurde. Und auch bei der Chevreuse und Aramis fehlt vermutlich einiges.
    Das mit Twenty Years after klingt gut, interessante Anmerkungen und ein Stadtplan, den Stadtplan kann ich auch für meine FFs ganz gut brauchen.
    Und so werd ich den Roman endlich mal so lesen können wie er wirklich ist,und nicht in stark gekürzter Form im Internet.


    Hast du vielleicht von dem VdB Buch auch noch die ISBN?
    Fette Hofleute auf Schmetterlingsjagd..die Illustrationen würd ich gerne mal sehen.
    Mein atv Buch hat ca. 540 Seiten. Ist das Fischer Taschenbuch dann mit 470 Seiten noch mehr gekürzt? Oder ist der Roman in mehrere Teile eingeteilt, und es ist nur ein Band davon?


    Kurier des Zaren kenne ich, allerdings nur den Film, ich wusste gar nicht, dass es das als Buch gibt, und dass das von Jules Verne ist. Ich dachte bisher, er hätte eher solche Science Fiction Romane wie "20 Meilen unter dem Meer" geschrieben.
    Vielleicht les ich die Karl May Sachen auch mal, denn seit Dumas habe ich gemerkt, dass Klassiker durchaus ihren Reiz haben...bevor ich die von Dumas las, dachte ich immer, das solche alten Bücher schwer zu lesen sind.
    Liegt wohl auch daran, dass ich mit 15 in der Schule "Effi Briest" von Fontane lesen musste, das war so schwer zu lesen, danach hab ich mich jahrelang nicht an Buchklassiker gewagt..erst mit den Dumas Romanen wieder, und die haben mich gleich begeistert.

  • @Alienor


    Da gibt's noch mehr Klassiker zum abgewöhnen, Siegfried Lenz Deutschstunde: über die ersten maximal 100 Seiten habe ich das nicht geschafft. ;)


    Karl May galt als Schundroman, zumindest hat mein Vater das noch so kennengelernt. Sagt dir der Literatur-Kritiker Reich-Ranicki noch was? Der hat mit vorliebe Bücher im literarischen Quartett verrissen, aber ich glaube, der Verriss hat die Bücher eher zu Bestsellern geadelt, Bücher, die ihm gefallen haben, hatten die Klasse von Effi Briest (das ich nicht lesen mußte, aber ich glaube dir sofort, dass das keinen Spaß macht)


    Jules Verne findest du sicher auch in einer gut sortierten Leih-Bibliothek. Der Kurier des Zaren istals Buch auch spannender als der Film.


    Das Fischer Taschenbuch sind 2 Bände je ca. 470 Seiten und eher kleiner Schrift.


    ISBN 3-596-12042-X
    ISBN 3-596-12043-8


    hier siehst du das Titelbild.


    Bei abebooks ist was vom Gefion-Verlag? Hier. Kennt jemand diese Ausgabe?

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • @Astrid


    Die Lehrer wählen leider wohl die falschen Sachen aus...sie sollten wohl lieber mal Dumas nehmen, da würde sich niemand langweilen 8)


    Das Karl May als Schundroman galt, das wusste ich gar nicht, das hat mein Vater auch nie erzählt. Er ist Jahrgang 46, und hat die Bücher Mitte der Fünfziger gelesen...ich hatte eher den Eindruck, als ob sie damals bei den Jungen in dem Alter sehr beliebt gewesen seien, in dem Dorf aus dem er kam, hatten viele Jungen die gelesen, und sie spielten dann auch manchmal "Winnetou".
    Reich-Ranikcki hab ich schon gehört, ich glaube, der hat auch selbst Bücher geschrieben.
    In Effi Briest geht es um eine junge Frau, die mit einem Offizier verheiratet wird, eben Zwangsehe im 19. Jahrhundert, sie lebt mit ihm an der Nordsee, kriegt ne Tochter von ihm, geht fremd, er verstösst sie, und sie lebt dann einsam in der STadt wo sie auch stirbt oder so ähnlich..ist schon 12 Jahre her, da hab ich mir nicht alles gemerkt. Auf jeden Fall war das ganze sehr trocken geschrieben, und kam irgendwie auch wie eine Art Lehrstück an die tugendsame Frau des 19. Jahrhunderts rüber...also wenn du das nicht liest, hast du nichts verpasst.
    Ganz schlimm fand ich auch "Der Richter und sein Henker" von Dürrenmatt, das haben wir damals auch gelesen, war auch extrem trocken.
    Siegfried Lenz kenne ich nicht..scheint aber auch so ähnlich zu sein.
    Und bevor ich Dumas las, dachte ich, dass alle Romane aus der Zeit so trocken wären, und war dann angenehm überrascht.


    Danke für den Link und die ISBN, das werde ich mir wohl auch noch bestellen, dann kann ich es mit dem von atv, in dem ja wirklich viel fehlt, vergleichen.
    Die Ausgabe vom Gefion Verlag kenne ich nicht. Was mich da etwas irritiert hat, war die Unterteilung in TEil 1 bis 4, und bei jedem Teil stand 1.253 Seiten..ich vermute mal, dass die SEitenzahl für alle Teile zusammen gilt. Interessant wäre diese Ausgabe bestimmt, da sie um einiges länger als die von atv zu sein scheint. :thumbsup:
    Vielleicht sind da genau die Szenen drin, die bei meiner Ausgabe fehlen.

  • @Alienor


    Die Illustrationen kannst du dir auch direkt ansehen: http://www.artagnan.de/galerie…icomte-de-bragelonne.html


    Danke demjenigen, der sie reingestellt hat! Ich weiß aber nicht, ob sie die Gleichen sind.

    "Es heißt, jedermann soll seinen Preis haben, Gebieter. Manche dieser Preise sind jedoch zu hoch, als daß irgendwer sie zu entrichten vermöchte."
    "Und dein Preis ist so hoch?"
    "Hoch genug, daß niemand außer Euch ihn je zahlen könnte, mein König"

  • @Astrid


    Kaum zu glauben, jetzt bin ich schon ein halbes Jahr hier und hatte diese Illustrationen noch nicht entdeckt, die sind wirklich schön. Obs die gleichen wie in deinem Buch sind, weiss ich nicht, ein Bild vom Schmetterlingsfangen war jedenfalls nicht dabei.
    Aber ich fand, dass die Musketiere in den Zeichnungen sehr gut getroffen wurden, vor allem Porthos. Was d´Artagnan betrifft, der kommt auf manchen Illustrationen etwas düster rüber. Auf jeden Fall finde ich es schön, wenn in einem Buch solche Illustrationen sind, das wird heute leider nur noch selten in Romanen so gemacht.
    Und sogar von allen drei Büchern sind Illustrationen drin, die von den Drei Musketieren werd ich mir gleich auch noch ansehen. :thumbup:

  • Hm, wo klinke ich mich ein? ;) Erstmal bei der Frage nach der ´Verschiffung´ des Kadavers von Raoul. Gehen wir mal davon aus, dass es kühl und die Windverhältnisse günstig waren - und fragen nicht so genau nach ;) . Vielleicht war man ja damals auch ein wenig abgehärteter und fand gewisse, äh, Begleiterscheinungen des Todes nicht erwähnenswert. D´Artagnan als Musketier war vermutlich recht hartgesotten, was das anbelangte. Und Athos hat ihn ja nicht mehr gesehen.


    In Bezug auf die Ausgaben: Ich beziehe mich immer auf die Bouquins - ich habe zwar noch ein paar antiquarische hier rumstehen, aber die Bouquins-Ausgabe ist am besten überarbeitet.


    Ein Inhaltsverzeichnis gibt´s hier (VAA) , das ist dasselbe wie in der Bouquinsausgabe. Da kann schon mal jeder gucken, ob die Anzahl der Kapitel stimmt. (Gibt´s natürlich auch für 3M und VdB ). Wenn ihr Übersetzungen der Kapitelüberschriften braucht, einfach sagen ;) .


    MadCat: So ereignislos finde ich den VdB gar nicht. Klar, es gibt immer mal wieder so Schmachtszenen, aber die Entführung von Monck, die Wiederbeschaffung der Million des Königs (Charles I) wo Athos fast gegrillt wird, das steigt doch schon recht bewegend ein. Und dabei immer diese wunderbaren Fragen d´Artagnans was man denn so mit Geld mache, wenn man denn mal reich sei :thumbup: .
    Und solche Sätze: " Raoul ne trouva pas le lendemain M. d’Artagnan, comme il l’avait espéré.
    Il ne rencontra que Planchet, dont la joie fut vive en revoyant ce
    jeune homme, et qui sut lui faire deux ou trois compliments guerriers
    qui ne sentaient pas du tout l’épicerie."
    Raoul fand am nächsten Tag nicht d´Artagnan, wie er es gehofft hatte. Er traf nur Planchet, dessen Freude groß war, den jungen Mann wiederzusehen und der ihm zwei drei kriegerische Komplimente machte, die gar nicht nach Krämerladen klangen." Da charakterisiert Dumas Planchet in ein zwei Worten :P . Kapitel: La lecon de M. d´Artagnan. (Ich kriege hier das c-cédille nicht rein...).


    Oder was folgte (gleiches Kapitel): Athos est bien avec Charles II.
    Prends-moi du service par là, et laisse un peu les cuistres de
    traitants qui volent aussi bien avec des mains françaises qu’avec des
    doigts italiens ; laisse le petit pleurard de roi, qui va nous donner
    un règne de François II. Sais-tu l’histoire, Raoul ?


    - Oui, monsieur le chevalier.


    - Tu sais que François II avait toujours mal aux oreilles, alors ?


    - Non, je ne le savais pas.


    - Que Charles IX avait toujours mal à la tête ?


    - Ah !


    - Et Henri III toujours mal au ventre ?


    Raoul se mit à rire.


    - Eh bien ! mon cher ami, Louis XIV a toujours mal au coeur ; c’est
    déplorable à voir, qu’un roi soupire du soir au matin, et ne dise pas
    une fois dans la journée : « Ventre-saint-gris ! » ou « Corne de boeuf !
    », quelque chose qui réveille, enfin.


    - C’est pour cela, monsieur le chevalier, que vous avez quitté le service ? demanda Raoul.


    - Oui.


    Athos versteht sich gut mit Charles II. Verpflichte dich doch dort in den Dienst und lasse diese Pedanten, die genauso mit französischen Händen wie mit italienischen Fingern klauen; lass die kleine Heulsuse König, die uns ein Régime wie Francois II bringen wird. Kennst du dich in der Geschichte aus, Raoul?
    Ja, monsieur le chevalier.
    Du weißt, dass Francois II immer Ohrenschmerzen hatte?
    Nein, das wusste ich nicht.
    Und dass Charles IX immer Kopfweh hatte?
    Ah
    Und Henri III immer Bauchweh?
    Raoul fing an zu lachen.
    Eh bien, mein lieber Freund, Louis XIV hat immer Schmerzen am Herz; das ist beklagenswert anzusehen, ein König, der den lieben langen Tag nur seufzt und nicht ein einziges Mal corne de boeuf oder ventre saint gris sagt, halt einfach etwas, das aufweckt.
    War es deswegen, monsieur le chevalier, dass Ihr den Dienst quittiertet?, fragte Raoul - Ja. :P

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Grrrr, meine 1991er Stuttgart, Verlagshaus Stuttgart Version (im Retro-Look) von VdB hat ganze 217 Kapitel.... :cursing: Ich dreh gleich durch. Das verlinkte Inhaltsverzeichis kommt aber auf 268 (CCLXVIII). Mann Mann Mann. *kopfschüttel* Im Original kann ich es leider nicht lesen, dazu ist mein Französisch zu schwach.

    "...denn ich bin Dein Meister -
    ja, ich bin Dein Meister -
    und Du bist nichts als ein Knecht..."

  • Und wenn du die Kapitel vergleichst, bin ich fast sicher, dass grad solche Kapitel wir die mit Monck gestrichen wurden. Und die sind so klasse. Ich habe das auch mal mit Silvia verglichen, es gibt da ein Gespräch zwischen Athos und d´Artagnan über Reichtum und Dankbarkeit der Könige (in England), das ziemlich oft gekürzt wurde. Ich kann´s mal übersetzen, wenn ich ein bisschen mehr Zeit habe. Zum Nachschauen, es sind diese Kapitel d.h. dieses und die beiden folgenden.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Hey, ich hab nicht alles gelesen und weiß nicht genau wie weit ihr seid. ich habe sämtliche Fischerausgaben, eine oxfort von vdb und die reclam ausgabe von 1891 von 3m... sagt mir bescheid wenn ich etwas nach sehen soll... LG




    Ach und ich denke Raoul hat nie erfahren wer sein vater ist...?

  • Du warst vermutlich nicht eingeloggt ... eine Frage: Wieso meinst du, dass Raoul nie erfahren hat, wer sein Vater ist? Er nennt Athos ´père´ im VdB. Und die Sache mit seiner Mutter und de Wardes (der Vorwurf ´Bastard´) und Athos´ Reaktion darauf lassen ja eigentlich auch keinen Zweifel offen.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Es wurde aber nie erzähl wann er es endlich erfahren haben soll? oder?
    Und jenamden vater zu nennen heißt ja nicht das es der leibliche sein muss.
    Ein adoptiertes Kind ist doch auch schnell mal ein Bastard. Aber wie gesagt ich habe nur die Fischerausgabe vom vdb... vielleicht wird das im original deutlicher.
    Denn das Raouls tod selbstmord war wird bei fischer nicht gesagt. die ganze nummer mit der op kommt einfach nicht vor. er stirbt dort eher schon durch den Entschluss dort hin zu gehen. So interpretiere ich den Abschied...

  • Nein, wann er es erfahren hat, weiß man nicht. Aber die Schlüsselszene ist die, als Athos es seinen Freunden erzählt (Szene auf dem Meer als er Mordaunt tötet ´j´avais un fils j´ai voulu vivre´). Da gibt er es zu und behauptet nicht mehr, Raoul sei nur sein Ziehsohn. Im VdB sagt er es noch einmal zum Duc de Beaufort:
    -Elle me rappelle une jeune fille assez agréable, dont la mère habitait les Halles.


    - Ah ! ah ! fit Athos en souriant.


    - Le bon temps ! ajouta M. de Beaufort. Oui La Vallière me rappelle cette fille.


    - Qui eut un fils, n’est-ce pas ?


    - Je crois que oui, répondit le duc avec une naïveté insouciante,
    avec un oubli complaisant, dont rien ne saurait traduire le ton et la
    valeur vocale. Or, voilà le pauvre Raoul, qui est bien votre fils, hein
    ?...


    - C’est mon fils, oui, monseigneur.


    - Sie erinnert mich an ein recht angenehmes junges Mädchen, dessen Mutter in den Hallen wohnte (les halles de Paris = Markthallen für Obst, Gemüse usw.)
    - Ah, ah, machte Athos lächelnd.
    - Die gute alte Zeit! fügte M. de Beaufort hinzu. Ja, La Vallière erinnert mich an dieses Mädchen
    - Die einen Sohn bekam, nicht?
    - Ich glaube ja, antwortete der Duc mit einer sorglosen Naivität, mit einer selbstzufriedenen Vergesslichkeit, deren ton und Ausdruck kaum übersetzt werden kann. Und hier der arme Raoul, der wirklich Euer Sohn ist, oder?
    - Er ist mein Sohn, ja, monseigneur.


    Würde mich natürlich interessieren, wie Athos erfuhr, dass dieses Mädchen einen Sohn bekam :P . Aber wie auch immer, er gibt es an mehreren Stellen zu und auch die Sache mit Marie Michon halte ich für eindeutig ;)

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

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