Russische Verfilmung der "Drei Musketiere" von 2013

  • Ja, ich fand Athos im russischen Film auch gut besetzt - der Film hat Mängel, eindeutig, aber so im Großen und Ganzen ist er einer der besten:thumbup:


    das neue Forum ist gewöhnungbesdürftig, ich find die Smilies seltsam, ansonsten ... naja, solange es funktioniert ...

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • ...der Film hat Mängel, eindeutig, aber so im Großen und Ganzen ist er einer der besten:thumbup:

    Bin jetzt bei Teil 6 und werde das Gefühl nicht los, dass der Drehbuchautor ab Teil 5 genug hatte und husch-husch geschrieben hat. Und der Regisseur muss Urlaub genommen haben.


    Dass bei einem Gefecht die Guten immer treffen während die Bösen jeweils Fahrkarten schiessen, daran hat man sich aus den US Actionfilmen gewöhnt. Aber wenn die Bösen keinen Portos, dafür aber vier Weinflaschen Hälse auf Bestellung treffen, wirkt das einfach plump.

    Überhaupt, bei dem Scharmützel um die Bastion Saint Gervais stimmen die Sequenzen einfach nicht mehr, von Entfernungen und Proportionen ganz zu schweigen.

    Auch die Regie hat geschlafen. Es ist einfach lächerlich, wenn der Kardinal Mylady zur Bergrüssung herablassend die Hand zum Kuss reicht, sich aber vor dem Wirt höflich verneigt.

    Ich hoffe es wird nicht schlimmer.


    Nichtsdestotrotz finde ich einige eingeflochtene Ideen richtig gut, z.B. dass nach dem Giftmord Myladys keiner der Musketiere mehr Anjouwein trinken möchte.

  • Ich fand die Stimmung insgesamt gut, dieses Tragische, Düstere, das ab und an durchkommt. Nicht immer, die Sache mit dem Esel ... nun ja. Und die Belagerung von La Rochelle ist ein wenig einfach gestrickt, das ist wahr. Aber die Sache mit dem Gift (Mylady & Athos) fand ich gut gemacht, wie überhaupt die ganze elende Liebesgeschichte der beiden hier stimmig rüberkommt.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Aber die Sache mit dem Gift (Mylady & Athos) fand ich gut gemacht, wie überhaupt die ganze elende Liebesgeschichte der beiden hier stimmig rüberkommt.

    Das stimmt, da muss ich dir Recht geben, diese Sequenz ist sehr gelungen und hat eigentlich nur einen klitzekleinen Fehler: als Athos die Stimme seiner tot geglaubten Frau durch das Ofenrohr hört, flüstert er "Milady", obwohl er Milady noch nie gesehen hat, er kennt sie nur aus d'Artagnans Beschreibung.

  • Der Grund dafür könnte darin liegen, dass der Drehbuchautor sich hier auf Dumas` Vorgabe im Kapitel 44 bezieht. Richelieu spricht im Colombier Rouge Charlotte mit dem Titel Milady, und Athos hört dieses Wort durchs Ofenrohr:


    — Écoutez, milady, disait le cardinal, l’affaire est importante. Asseyez-vous là et causons.

    — Milady ! murmura Athos.

  • Der Grund dafür könnte darin liegen, dass der Drehbuchautor sich hier auf Dumas` Vorgabe im Kapitel 44 bezieht. Richelieu spricht im Colombier Rouge Charlotte mit dem Titel Milady, und Athos hört dieses Wort durchs Ofenrohr:

    Mag schon sein, aber im Film tituliert der Kardinal sie nicht (zumindest in der russischen Vertonung nicht). Und die Sequenz danach zeigt auch eindeutig, dass Athos sie als seine Frau erkannt hat und nicht als Milady.

  • Ich hab das so gedeutet, dass Athos anhand Charlottes Stimme am Ofenrohr zur Erkenntnis kommt, dass Mylady mit seiner Frau identisch ist. Aber vielleicht hab ich das auch falsch interpretiert...

  • Ich finde sie, wie gesagt, nicht schlecht. Besser als einige andere Verfilmungen. Aber `die´ richtige, echte muss eh noch gedreht werden. Nach Diamant-Berger versteht sich, aber so in Farbe und mit Ton hätte das auch was;)

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  • ;)Sollen wir ein Drehbuch schreiben, samt Idealbesetzung?

    Oh bitte... da hab ich ja auch so meine Vorstellungen...

    [Blockierte Grafik: http://www.artagnan.de/images/athos.gif]
    Je reviens de mon gré aux doulx lacqs qui me serrent.
    Meine Fotos | Mein Livejournal
    Fiaskofalke des St. Athos (Maike am 8.2.2005)
    "Wir sind die Germanisten. Widerstand ist zwecklos. Sie werden korrigiert." (Maike, ebenfalls am 8.2.2005)
    "Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, bei Athos ist es umgekehrt." - Porthos, bei den Volksschauspielen Ötigheim am 24.7.2005
    Altjümpferliches Tupfi

  • Bin dabei:thumbup:- wir können es ja dann diversen Filmagenturen anbieten und gucken, ob jemand anbeißt;)Ich denke allerdings, dass man, wenn man die 3M verfilmen will, tatsächlich Neuerungen einfügen müsste. Die Geschichte selbst, vor allem die Diamantspangen, können nicht mehr 1:1 erzählt werden, weil jeder die Handlung auswendig kennt. Man müsste den Fokus auf ´Nebensächlichkeiten` legen, zum Beispiel auf gut gemachte Actionsszenen, durchdachte Dialoge und auf ein überzeugendes ´Bühnenbild`. Vllt so ähnlich wie in den neuen Holmes-Verfilmungen.

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  • gut gemachte Actionsszenen, durchdachte Dialoge

    8oBezüglich Dialoge würd ich eine gewisse deutsche Übersetzung als Vorbild empfehlen: "Lasst Euch diesen Wahn vergehn!" etc. Nein, Scherz beiseite!;) Aber sollte man sich da nicht eher an Dumas halten? Er hat ja haufenweise Dialoge im Roman eingebaut...

    Das oben Zitierte leuchtet mir ein, aber was verstehst du genau unter einem "überzeugenden Bühnenbild"? Die Szenerie schlechthin? Ich hab die neuen Sherlock-Filme nicht gesehen, daher fehlt mir das Vergleichsmaterial...:whistling:

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

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  • :PHaha, ein Drehbuch zu den 3M, das ist es also? Und ich Idiot kritzel mir seit Jahren die Finger mit FF-Schreiben wund! 8);)

    Aber mal im Ernst: Wie würdet ihr euch die 1. Szene vorstellen? Die bisherigen Filme beginnen ja entweder mit d`Artagnans Abschied vom Elternhaus oder analog zu Dumas`Romanbeginn mit seinem Eintreffen in Meung. Gibt es dazu eine Alternative? Hmmm.... d`Artagnan erwacht mit schmerzendem Schädel im Herbergsbett und erinnert sich via Rückblende daran, wie er dorthin kam?

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  • d`Artagnan erwacht mit schmerzendem Schädel im Herbergsbett und erinnert sich via Rückblende daran, wie er dorthin kam?

    :thumbup::thumbup::thumbup:genau das meinte ich - die Dinge aus der Sicht der Helden darstellen, andere Perspektiven wählen, zumindest bei den Szenen, die schon x-mal gedreht worden sind. Das Eintreffen d´Artagnans in Meung (gelbes Pferd, Menschenmenge) wäre noch lustig, aber das Duell mit Rochefort danach ist einfach so oft schon dargestellt worden ... keine Ahnung, wie man den Übergang hinbekommen könnte, aber so ein Rückblick wäre mal was anderes:thumbup: Die Bühnenversion der 3M gibt es ja eigentlich schon, aber nur der Film mit Belmondo hält sich daran. Die könnte man auch ausgraben, da gibt es ja durchaus Unterschiede zum Buch;)

    Mit überzeugendem Bühnenbild meinte ich die Darstellung der Kostüme, Gassen, Straßen, Plätze, Häuser etc. Keine Föhnfrisuren mit Tolle, aber auch keine Pseudorocklederkluft, sondern authentische Kostüme. Bei den Straßen und Gassen keine überdeckten Regenrinnen und saubere Bürgerhäuser aus dem 18./19. Jh., sondern überzeugende Kulissen.

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Keine Föhnfrisuren mit Tolle, aber auch keine Pseudorocklederkluft,

    8)Ich glaube, anhand dieser Beschreibung die Borderie-Verfilmung von 1962 zu erkennen, und diejenige von 2014 ;)

    Überzeugende Kulissen? Also offene Kanäle, Misthaufen, ungepflastere, kotige Straßen (auf diesem Gebiet ist der Molière-Film von Ariane Mnouchkine wirklich gut!:thumbup:), Kostüme streng nach historischen Schnitten und Stoffmustern (siehe historische Gemälde und Stiche), französische Barockpferde, barocke Reitweise nach Pluvinel, historisches Fechten mit Rapier und Dolch nach Fr. Dancie. Haha, genau daran scheitert sicher jeder heutige Schauspieler! Wie soll man in einem Schnellsiedekurs lernen, wofür man normalerweise Jahre investieren muss! 8)

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