• 🤣🤣🤣👌🙏oh ja, bitte - mitsamt dem perplexen Waffenschmied, der nicht versteht, warum die Herren ihre Waffen so miserabel behandeln

    Wenn es morgens um sechs an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe (W. Churchill)

  • Mir fällt noch eine weitere Szene ein:

    In VAA, als die Freunde Mordaunt nach der Hinrichtung des Königs in Cromwells Haus stellen und es zum Kampf zwischen d'Artagnan und Mordaunt kommt, entwischt Mordaunt durch eine Geheimtür und d'Artagnans Degenklinge gerät in die sich rasch schließende Tür und zersplittert wie Glas!

    Hier hat zwar keine Hand den Degen zerbrochen, aber ich laste das jetzt mal Mordaunt an.

  • Was ich mich immer frage: Bei wem wuchs Mordaunt eigentlich auf? Sein Vater, Lord die Winter, wurde von Mylady ermordet, Mylady hat sich auch nicht um ihn gekümmert.......wurde der nur von Kindermädchen und Dienstboten aufgezogen, oder hatte Lord de Winter noch einen Bruder, bei dem Mordaunt aufwuchs? Und warum hat Mordaunt sich überhaupt an Athos rächen wollen? Wegen einer Mutter, die sich nie um ihn gekümmert hat? Oder hat Mordaunt die abwesende Mutter, die er kaum gekannt hat, nach ihrem Tod in seiner kindlichen Einsamkeit verklärt, und gedacht, sie hätte ihn schon liebgehabt, wenn sie nicht tot wäre? Wurde er wege seiner Einsamkeit in der Kindheit so böse und rachsüchtig? Athos kann jedenfalls nicht sein Vater gewesen sein.

  • Der kleine John Francis wurde von einer französischen Amme aufgezogen, die das 5jährige Kind seinem Schicksal überließ, als kein Geld von der toten Mylady, die ihren Sohn 3mal bei seiner Amme besuchte, mehr eintraf. Diese Amme nannte dem Jungen den Namen seines Onkels, Lord Winter, an den er sich wenden solle. Ein Minister von Kingston las den weinenden und um Almosen bettelnden Jungen auf offener Straße auf, unterrichtete ihn in der calvinistischen Religion und ließ ihm alle Bildung zukommen, die er selbst besaß. Außerdem half er dem Jungen bei der Suche nach seinen Familienangehörigen. Durch Mordaunts zufälliges Zusammentreffen mit dem Henker von Bethune auf seiner Reise nach Paris erfuhr er, dass seine Mutter von seinem Onkel und 4 Komplizen getötet worden war, und er wusste bereits, dass König Charles ihm seinen Adelstitel aberkannt und ihn seines Vermögens beraubt hatte. Das alles erzählt Mordaunt im Kapitel 50 La lettre de Cromwell, als er Mazarin den Brief Cromwells übergibt.

    Troja stand in Flammen. Alles war im A**** (Homer, Ilias, 1. Versuch)

    2 Mal editiert, zuletzt von Aramis ()

  • Starker Tobak!

    Und ich habe mich gerade erschreckt, wie suggestibel das menschliche Hirn ist.

    Während ich bei Alienor de La Fére s Frage bereits insgeheim dachte, dass Mordaunt sich ganz gewiss in einen Wahn und eine Verklärung seiner Mutter hineingesteigert hat, tat er mir dann beim Lesen des von Aramis nüchtern zusammmengefassten Sachverhaltes extrem leid und ich fand es nachvollziehbar, warum er den Henker ermordete, den König, der ihn um Adel und Vermögen gebracht hat, köpfte, und außerdem Lord Winter und unsere vier Freunde umbringen will. Das ist wirklich ein starkes Stück, was ihm da alles in seinem Leben angetan worden ist. Er hat direkt als kleines Kind erfahren, dass Geld die Welt regiert, er seiner Mutter ziemlich egal ist und seine Bezugsperson, die Amme, sich nur für Geld um ihn gekümmert hat und er ihr noch "egaler" war. Lieblosigkeit aller Orten. Auch Lord Winter macht nach Myladys Tod keine Anstalten, das Kind seines Bruders zu finden und wenigstens den Neffen zu einem besseren Menschen zu erziehen, als seine Schwägerin es war und er selbst es ist. Mordaunt wäre seine Chance auf Wiedergutmachung gewesen.

    Und unsere vier Freunde, getrieben von Athos' Dunkelheit und d'Artagnans Angst und Schmerz kommen hier alles andere als gut weg.

    Und trotzdem fiel mir all dies beim Lesen von VAA nicht auf. Mordaunt war mir von Anfang an unsympathisch, seine Sermone weihevoll und auf sentimentale Rührung seines Gegenübers ausgelegt (ähnlich Mylady-Felton), was das Lesen sehr unangenehm machte. Bei Dumas hatte ich keinerlei Mitleid mit Mordaunt verspürt, war voll auf der Seite seiner Gegner, unserer Freunde. Ist es nicht unheimlich, wie ein Autor vom Kaliber eines Dumas unsere Sympathien beeinflussen kann?

    Würden wir Männer wie Athos, Porthos, Aramis und d'Artagnan in der Realität kennenlernen, wären sie sicher alles mögliche, aber wir würden uns womöglich überhaupt nicht mit ihnen anfreunden, bzw. sie zum engeren Freundeskreis zählen wollen. Dumas macht sie uns gefällig und "schmackhaft"!

  • Mordaunt wäre seine Chance auf Wiedergutmachung gewesen.

    Ja, dass sich Lord Winter nicht um seinen kleinen Neffen gekümmert hat, bloß, weil dieser der Sohn seiner verhassten Schwägerin war, ist schwer nachvollziehbar. Das Kind konnte ja nichts für die Verfehlungen seiner Mutter. Na gut, Lord Winter bezahlte wenigstens für seine Härte mit dem eigenen Tod. Aber so weit hätte es nicht kommen müssen, wenn er sein Hirn eingeschaltet gehabt hätte....:rolleyes:

    Tja, Dumas brauchte halt auch in den VAA einen absoluten Bösewicht, den die 4 Freunde, wie schon in den 3M, gemeinsam zu bekämpfen hatten. Und da griff er eben zu Myladys Sohn, von dessen Existenz in den 3M natürlich keine Rede war. 8)Mylady hätte ja in Armentières ihre Mutterschaft und ihren kleinen Sohn ins Feld führen können, um ihr Leben zu retten....

  • Tja, Dumas brauchte halt auch in den VAA einen absoluten Bösewicht, den die 4 Freunde, wie schon in den 3M, gemeinsam zu bekämpfen hatten. Und da griff er eben zu Myladys Sohn, von dessen Existenz in den 3M natürlich keine Rede war. 8)

    Indirekt wurde Mordaunt erwähnt. Kapitel: "Kammerzofe und Herrin"- beim Gespräch zwischen Mylady und Ketty.

    Nachdem Mylady sagte sie liebt D'Artagnan nicht und das er sie um die Rente von Lord Winter gebracht hat, weil ihn im Duell nicht getötet hat. Da sagt Ketty:" Ja, richtig. Ihr Sohn ist ja der alleinige Erbe seines Onkels, und bis zu seiner Volljährigkeit liegt die Verfügungsgewalt über sein Vermögen in Ihren Händen."

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